Rotherbaum. Zehn Jahre lang mussten kleine und große Nachwuchsmusiker, ihre Lehrer und Eltern auf das Gebäude warten, jetzt wächst die Aula der Jugendmusikschule in Windeseile aus dem Boden. Gestern wurde Richtfest auf der Baustelle am Mittelweg gefeiert. Unter den mehr als 100 Gästen waren der langjährige Unterstützer der Einrichtung, Michael Otto, Vertreter der Schulbehörde und der beiden verantwortlichen Architekturbüros Miralle-Tagliabue-EMBT aus Barcelona und nps tschoban Voss aus Hamburg.

400 Quadratmeter groß wird das neue Herzstück der mit 15 000 Schülern größten Musikschule Deutschlands. Wie ein Pilz oder eine Kartoffel auf Beton-Stelzen mutet das Bauwerk an, das direkt an das Hauptgebäude, das bunt-markante Michael Otto-Haus, grenzt. Die Dachziegel sind bewusst wellenförmig angeordnet: Auf diese Weise soll die Musik, die hier schließlich die Hauptrolle spielt, auch optisch wahrnehmbar werden.

Die neue Aula wird im Parkett und auf der Galerie insgesamt 420 Sitzplätze bieten. So müssen künftig größere Konzerte nicht mehr nach Kampnagel, in die Laeiszhalle oder in unterschiedliche Schulen verlegt werden. Der Neubau, der im Frühjahr 2011 fertiggestellt werden soll, kostet rund acht Millionen Euro - etwa fünf Millionen Euro davon stammen aus dem Konjunkturprogramm.