Christa Goetsch stellt Konzeptbuch für Firmen und Schulen vor

Tonndorf. In Hamburg sind 1400 Ausbildungsplätze unbesetzt. 1200 Jugendliche haben dagegen noch keine Lehrstelle gefunden. Damit Schüler und Betriebe in Zukunft besser zusammenfinden, stellte Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) gestern ein Handbuch für Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen vor.

"Die Zusammenarbeit bringt große Vorteile für beide Seiten, besonders für die Jugendlichen", sagte Goetsch während eines Termins in der Otto-Hahn-Schule in Tonndorf. In der Broschüre werden Kooperationsmöglichkeiten und -angebote vorgestellt: Praktikumsplätze, Unterrichtsbesuche, angeleitete Schülerfirmen. So soll laut Goetsch die Berufsorientierung in der Schule vertieft werden. "Auch für die Unternehmen lohnt sich das. Sie können Schüler für die Ausbildung gewinnen", sagte Mitinitiator Uli Wachholtz, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände (UV-Nord).

"Das Handbuch ist kein fertiges Konzept, sondern basiert auf vielen Erfahrungen von gut funktionierenden Beispielen", sagte Sebastian Schulze, UV-Nord-Geschäftsführer. Eines dieser Beispiele ist der Laden in der Otto-Hahn-Schule, den Schüler der neunten Klassen in einer Kooperation mit dem Metro-Konzern betreiben. Die Jugendlichen kaufen bei dem Großhandel selbstständig ein, planen ihre Verkaufsmengen und legen die Preise fest. Fast selbstständig - ein wenig Unterstützung bekommen sie von Auszubildenden der Metro Group. Einer der Verkäufer ist Dolkan, 14 Jahre alt. Er verkauft in dem Laden alles, was man für die Schule braucht: Stifte, Hefte und Tassen mit Schullogo. Oder Taschenrechner: "Für die, die kurz vor der Klausur einen brauchen."