In Hamburg wird die “2. Internationale Deutscholympiade“ ausgetragen. Das Goethe-Institut sucht den “besten Deutsch-Lerner der Welt“.

Hamburg. Indien kämpft gegen Frankreich, die USA messen sich mit China. Sportlich natürlich. Dabei spielen sich die 90 jugendlichen Athleten aus 46 Ländern bei diesem Wettbewerb die Bälle allein verbal zu: Denn in Hamburg wird bis zum 1. August die "2. Internationale Deutscholympiade" (IDO) ausgetragen. Veranstalter ist das Goethe-Institut , das mit dem Internationalen Deutschlehrerverband den "besten Deutsch-Lerner der Welt" sucht.

Der Wettkampf wird in drei verschiedenen Leistungsstufen ausgetragen. Statt Goldmedaillen gewinnen die Sieger eine Deutschland-Reise. Die 17-jährige Augusta Wills lernt seit drei Jahren Deutsch: "Ich habe Verwandte in Basel. Wenn mich meine Cousinen besuchen, kann ich jetzt endlich mit ihnen geheime Unterhaltungen am Esstisch führen." Bonny Jain aus der Nähe von Chicago lernt Deutsch, weil er Ingenieur werden will. "Im Maschinenbau sind deutsche Firmen weltweit führend. Auch bei den alternativen Energien ist Deutschland viel weiter als die USA", sagt der 17-jährige Amerikaner.

Hauptdisziplin des Wettbewerbs sind Projekte zu Fragen wie "Was bedeutet Glück in Deutschland?" Schließlich sollen die Jugendlichen als "Kultur-Botschafter" in ihre Heimatländer zurückkehren, betont Knuth Noke vom Goethe-Institut. Dass nach Dresden 2008 nun Hamburg als Austragungsort gewählt wurde, sei ein "geglücktes Stück Bildungspolitik", sagte Charlotte Hermelink, Leiterin des Goethe-Instituts Hamburg: "Die Hansestadt ist mit ihrem Hafen und Unternehmen wie Airbus bei Arbeitnehmern aus der ganzen Welt beliebt."

Sie lerne Deutsch, um beruflich "bessere Chancen" zu haben, sagt auch Angèle Djufouo, 18, aus Kamerun. Die Grammatik sei zwar sehr schwierig, gibt Minjie Ma, 17, aus China zu. "Aber der Klang der Sprache gefällt mir."

Mehr als 15 Millionen Menschen lernen laut Experten weltweit Deutsch als Fremdsprache. Allein an den Goethe-Instituten im Ausland büffelten vergangenes Jahr knapp 200 000 Schüler. "Tokio Hotel hat einen riesigen Trend ausgelöst", sagt Hermelink.

Als Marie Metsur aus Estland anfing, Deutsch zu lernen, war die Band allerdings noch völlig unbekannt. "Ich lerne die Sprache schon seit zehn Jahren." Um den ersten Platz geht es der 18-Jährigen gar nicht. "Dabei sein ist alles", sagt sie. Sind ja Olympische Spiele.