Literaturprojekt an der Sankt-Ansgar-Schule zeigt eine neue Sicht auf die Stadt

Alster, Millerntorstadion, Mariendom - das sind Orte, die in Hamburg jeder kennt. Oder doch nicht? Die Oberstufenschüler der Sankt-Ansgar-Schule in Borgfelde haben jetzt einen neuen Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt geworfen. Sie lassen beispielsweise einen Schwan über sein Leben auf der Alster erzählen. In einer anderen Geschichte wird die Anspannung des Stadionsprechers im Millerntorstadion greifbar. Und auch die Langeweile, die ein Messdiener bei der Bischofspredigt im Mariendom empfindet, wird beschrieben. "Wir wollen Hamburg vorstellen, indem wir Erzählungen schreiben, die an bekannten Orten spielen", sagt Abiturientin Katharina Bartsch, 19.

Unter dem Motto "worte.und.orte" sind so in den vergangenen Monaten 27 Kurzgeschichten entstanden. Da gibt es einen Mord in der Barmbeker St.-Sophien-Kirche - und auch das UKE, das Niendorfer Gehege oder die Europa-Passage sind Ausgangspunkte der Fantasie. "Die Geschichten zeichnen ein oft überraschendes Bild unserer Stadt aus Sicht ihrer jugendlichen Bewohner", sagt Deutschlehrer Timm Wegemund, der das Projekt an dem katholischen Gymnasium betreut. Auch die Fotos haben die Jugendlichen selbst gemacht, das Layout selbst gestaltet - trotz des Abiturstresses. Der Clou: Für jede Geschichte suchen sie einen Paten. So hat beispielsweise Udo Lindenberg einige Zeilen zur Alster-Erzählung geschrieben, und Weihbischof Hans-Jochen Jaschke beschreibt, warum sein Herz an St. Marien hängt. Jetzt, kurz vor Schuljahresende, geht das Literaturprojekt in die entscheidende Phase. "Wir wollen ein Buch daraus machen", sagt Martin Hinz, 19. "Dafür suchen wir dringend Sponsoren." Infos zu "worte.und.orte" unter 0173/419 93 21.