Es geht auch ohne Fußball. Beim Schülertriathlon “Hamburg City Kids“ im Stadtpark schwimmen, radeln und laufen 3200 Schüler um die Wette.

Auf die Plätze, fertig, los! Kaum ist das Startsignal ertönt, da stürzen sie sich auch schon ins Wasser. Julia, 9, und Felix, 9, vorneweg. Wer schwimmt am schnellsten um die rote Boje, 50 Meter? Julia ist gut. Als eine der Ersten kommt sie wieder am Ufer an, läuft durchs Ziel. Erste Etappe geschafft! "War nicht schwer", sagt die Drittklässlerin mit der Startnummer 1533 im Vorbeirennen. Sie muss jetzt in die Wechselzone 4. Da steht ihr Fahrrad. "Nicht erst abtrocknen, schnell weiter", ruft eine Mutter. Also nur die Schuhe an, Helm auf. Dann sitzt Julia auf dem Sattel und tritt in die Pedale. Gefolgt von Söhnke, Mara, Felix, Linus und den anderen. "Go, go, go", feuert Lehrerin Wiebke Kiehne (39) von der Schule Duvenstedter Markt ihre Schüler an.

Schwimmen, Rad fahren, laufen - im Minutentakt wurde gestern im Stadtpark gestartet. Mehr als 3200 Schüler von der zweiten bis zur 13. Klasse haben sich für den Schülertriathlon "Hamburg City Kids" angemeldet. 79 Schulen machen mit. "Das ist Rekord", sagt Frederik Tychsen vom Organisator Upsolut. Schon nach zwei Tagen waren alle Starterplätze weg. "Der Hamburger Schülertriathlon ist der größte in ganz Deutschland." Zum ersten Mal laufen die Wettkämpfe über zwei Tage. Heute starten die Schüler der weiterführenden Schulen.

"Wir freuen uns über die Begeisterung. Im Triathlon wird Ausdauer trainiert, und das ist im Schulsport wichtig", sagt Norbert Baumann, Referent für Schulsport in der Bildungsbehörde. Ziel sei, die Ausdauerdisziplinen künftig noch mehr in den Vereinen zu etablieren. Die Behörde veranstaltet den Schülertriathlon zum sechsten Mal zusammen mit dem Hamburger Triathlon Verband. Hauptsponsor ist Hamburg Wasser. Schon seit einigen Jahren liegt Triathlon voll im Trend. Nicht nur bei den Schülern, sondern auch beim Dextro Energy Triathlon Mitte Juli in der Innenstadt steigen die Anmeldungen laufend.

"Ich habe vorher ordentlich trainiert", sagt Anna, 8, von der Schule Neuland in Harburg, während sie mit ihrer Klasse auf den Start wartet. Alle sind sehr aufgeregt. Die Kinder tragen einen Transponder ums Fußgelenk, der die Zeit misst. "Ich will schon ein gutes Ergebnis", sagt Ben, 8, selbstbewusst.

"Aber es geht nicht nur um den Sieg, das Gemeinschaftsgefühl ist wichtig", sagt die Duvenstedter Sportlehrerin Kiehne. "Und dass die Kinder mal an ihre Grenzen gehen." Die Anforderungen sind nach Jahrgangsstufen gestaffelt. Ihre Drittklässler mussten zwei Kilometer Rad fahren, dann sind sie am nächsten Etappenziel. Jetzt noch 500 Meter laufen. Julia ist wieder ganz vorn dabei. Außer Atem, aber glücklich hebt sie den Daumen, als sie ins Ziel läuft. 2:32 Minuten hat sie gebraucht. Das ist Bestzeit unter 155 Teilnehmerinnen ihrer Altersgruppe. In der Gesamtwertung kommt sie mit 12:11 Minuten auf Platz 2. Noch mehr freut sie sich darüber, dass sie zusammen mit ihren Mitschülern den Pokal für die Schule Duvenstedter Markt holte.