Schulbehörde weist Vorwürfe zurück: “Wir halten uns an die fachlichen Vorgaben“

Der Deutsche Altphilologenverband (DAV) wirft Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) vor, die Schulfächer Latein und Griechisch zu schwächen. "Mit dem Entwurf zur neuen Prüfungsordnung lässt Frau Goetsch die gebotene Seriosität in der Bildungsplanung vermissen", so DAV-Sprecher Karl Boyé. Die Verordnung sehe vor, dass nach der geplanten Schulreform das Latinum am Ende der neunten Klasse und ausschließlich auf Basis einer Prüfung zu erteilen sei. Auch für das Graecum gelte anstelle des Erwerbes durch erfolgreichen vierjährigen Unterricht nur noch eine Prüfung. "Damit wäre Hamburg das einzige Bundesland, in welchem sowohl das Latinum als auch das Graecum über eine punktuelle Leistung zu erlangen sind", so Boyé. Diese Politik verstoße gegen die Regelung der Kultusministerkonferenz (KMK).

Die Schulbehörde weist die Vorwürfe zurück. Eine Prüfung zum Erwerb des Latinums und Graecums sei Bestandteil eines Entwurfs der inzwischen zurückgezogenen "Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Primarschule und die Jahrgangsstufen 7 bis 10 der Stadtteilschule und des Gymnasiums", so Behördensprecherin Brigitte Köhnlein. Gegenwärtig gebe es keine verbindliche Neuregelung, sondern lediglich Entwürfe. Die vorgesehene Neuregelung sei zur Qualitätssicherung vorgesehen, "weil sich Hamburg an die KMK-Vorgaben hält".