Die Jungen und Mädchen sollten sich überlegen, über welche Themen Reporter im alten Ägypten vor mehr als 3000 Jahren berichtet haben könnten.

"Sensationell!" Das erste Urteil der Jury ist einstimmig. "Tolle Zeitungen, kreative Layouts, inhaltlich und historisch überwiegend zuverlässig", formulierte es Philipp Heyde. Der Referent der Hamburger Bildungsbehörde begutachtet derzeit in einer Jury kritisch die Beiträge von 19 Schulklassen aus Hamburg und Umgebung, die sich am Projekt "Pharaonenzeitung" beteiligt haben.

Anfang März hatten der Reiseveranstalter ETI, Semmel Concerts als Veranstalter der Hamburger Ausstellung "Tutanchamun - Sein Grab und die Schätze" sowie das Hamburger Abendblatt zum Wettbewerb aufgerufen. Schulklassen sollten im Unterricht eine Zeitung entwickeln, wie sie zu Tutanchamuns Zeiten hätte erscheinen können. Die Jungen und Mädchen sollten sich überlegen, über welche Themen Reporter im alten Ägypten vor mehr als 3000 Jahren berichtet haben könnten. Die Schüler entwickelten teils vollständige gefaltete oder gerollte Zeitungskonzepte mit unterschiedlichen Ressorts wie Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport. Auf die Seite eins oder an den Anfang der Rolle schafften es in vielen Schulredaktionen Spekulationen um die Todesursache des jung verstorbenen Pharaos Tutanchamun. Auch leichte Unterhaltung und Servicethemen fanden Eingang in die Blätter.

Eine Schulklasse entwickelte ein Hieroglyphen-Rätsel nach Sudoku-Muster, andere erfanden Mumienwitze. Eine dritte Zeitung gibt auf der Frauenseite Königin Nofretete nützliche Schminktipps. Die wichtigsten Kriterien, nach denen die Jury die "Pharaonenzeitungen" begutachtet, sind Inhalt und Optik sowie die Fragen: Mit welchen eigenen Ideen haben die Schüler die Aufgabe bearbeitet. Wie viel Handarbeit steckt im Produkt?

Zudem klopft die Jury die Nachrichten, mit denen die Autoren und Blattmacher die Leser gewinnen wollen, auf Richtigkeit ab. Gestaunt hat das Gremium über die unterschiedlichen Materialien, die für die Pharaonenzeitungen verwendet wurden. Eine Schulklasse stellte gar eine Art Papyrus als Beschreibstoff für die altägyptische Gazette selbst her.

Fest steht jetzt schon: Der Jury fällt die Entscheidung, welche Schulklasse den 1. Preis erhält, mehr als schwer. Es wird spannend. Welche Schulklasse gewinnt die Klassenreise nach Ägypten? Die Siegerklasse startet am 12. Juni ins Land der Pharaonen und Pyramiden. Die Zweit- und Drittplatzierten erhalten jeweils eine individuelle VIP-Führung durch die Ausstellung "Tutanchamun" inklusive Rundgang durch die Grabkammern mit rund 1000 Repliken der wertvollen Fundstücke und vieler spannender Infos über die Kultur und die Geisteswelt der alten Ägypter, ihren Totenkult, ihre Götter, ihre Dynastien, ihre geheimnisvolle Hieroglyphenschrift. Die Schulklassen müssen sich noch ein paar Tage gedulden, bis sich die Jury auf die Gewinner geeinigt hat. Das Hamburger Abendblatt wird die Siegerklassen benachrichtigen und in der nächsten Woche das Redaktionsteam der Siegerzeitung vorstellen.