Peter May vom Landesinstitut für Lehrerbildung spricht sich für die Vorschule aus. Die Sprachförderung sei äußerst wirksam.

Hamburg. "Kita, Vorschule, flexible Einschulung - vorschulische Bildung mit guten Übergängen" lautete der etwas sperrige Titel der Veranstaltung, zu der die SPD-Bürgerschaftsfraktion gestern Abend ins Rathaus geladen hatte. Mehr als 200 Zuhörer aus beiden Lagern waren gekommen: Kita-Mitarbeiter, Vorschulpädagogen, Grundschullehrer und Elternvertreter. Peter May vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Ingrid Steinborn von der GEW sprachen sich auf dem Podium für die Vorschule aus. So stellte May eine Untersuchung vor, die den Vorschulen eine äußerst wirksame Sprachförderung bescheinigte - betonte jedoch, dass gerade Migrantenkinder ein kostenloser Kita-Besuch ab einem Alter von zwei Jahren ermöglicht werden sollte. Steinborn, seit 30 Jahren Vorschullehrerin, unterstrich den Aspekt, dass es Vorschulkindern leichter falle, sich später in der Schule zurechtzufinden. Sie forderte jedoch eine flexiblere Einschulung und jahrgangsübergreifenden Unterricht für die Klassen null und eins.

Daniela Ulber von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Martin Peters von der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege befürworten dagegen die Kitas. Ihre Vorteile lägen sowohl in den langen Betreuungszeiten als auch in der Kontinuität der Bezugspersonen und dem günstigeren Betreuungsschlüssel. Peters könnte sich für Fünfjährige einen Bildungsort vorstellen, an dem die pädagogischen Qualitäten von Kitas und Vorschulen zusammenfließen. Einigkeit herrschte darüber, dass es mehrere Einschulungstermine geben müsste.