Der Kompromiss, auf den sich CDU, SPD, GAL und Linke in der Primarschulreform verständigt haben, kostet die Steuerzahler nach Angaben von Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) in den kommenden Jahren aufwachsend 20 bis 25 Millionen Euro pro Jahr an Betriebsmitteln. Noch nicht eingerechnet sind Investitionen zum Beispiel für zusätzliche Klassenräume. Das sind die zentralen Punkte der All-Fraktionen-Einigung:

Die Primarschule soll in drei Schritten eingeführt werden. Im nächsten Schuljahr nehmen die sogenannten Starterschulen den Unterricht in Klasse 5 auf. Alle anderen Schulen beginnen mit den Vorbereitungen in den vierten Klassen. Wenn eine Mehrheit des Elternrats oder der Lehrerkonferenz oder der Schulkonferenz gegen diesen Start ist, wird die Reform um ein Jahr verschoben. Diese Schulen starten dann im Schuljahr 2012/13 mit den fünften Klassen der Primarschule, sodass die Reform dann flächendeckend eingeführt ist.

Das Elternwahlrecht, das bislang in Klasse 4 galt, wird auf Klasse 6 der Primarschule übertragen. Die Klasse 7 des Gymnasiums ist eine Art Orientierungsstufe, an deren Ende die Lehrerkonferenz anhand der Leistungen entscheidet, welche Schüler auf dem Gymnasium bleiben dürfen.

Die Bürgerschaft richtet einen Sonderausschuss ein, der die Einführung der Reform begleitet und kritisch überprüft. Parallel soll es eine wissenschaftliche Auswertung geben.

Die Klassengrößen werden rechtlich verbindlich, also einklagbar, auf höchstens 23 Kinder gesenkt, in sozial benachteiligten Gebieten (KESS I / II) auf 19 Kinder.