Der Alkoholkonsum von jungen Mädchen nimmt zu: Gaben 2007 noch 54 Prozent der 14- bis 16-jährigen Mädchen an, regelmäßig Alkohol zu konsumieren, waren es im vergangenen Jahr bereits 64 Prozent. Im Vergleich dazu hat sich an dem Konsumverhalten von Alkohol bei den gleichaltrigen Jungen prozentual nichts geändert. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der SCHULBUS-Sondererhebung 2009.

Das Büro für Suchtprävention der Landesstelle für Suchtfragen e. V. hatte im vergangenen Jahr insgesamt 3500 Hamburger Schüler aller Schulformen zwischen 14 und 18 Jahren zum Umgang mit Suchtmitteln befragt. Den Ergebnissen zufolge ist Alkohol nach wie vor das am weitesten verbreitete Suchtmittel.

Rund zwei Drittel der befragten Jugendlichen gaben an, regelmäßig Alkohol zu konsumieren. Ganz vorne in der Gunst stehen dabei Cocktails und Mixgetränke. "Die Auswahl an Bier und Biermixgetränken ist in den vergangenen Jahren signifikant angestiegen", sagt Theo Baumgärtner vom Büro für Suchtprävention. Damit ließe sich auch der erhöhte Konsum von Alkohol bei den jugendlichen Mädchen erklären. "Mädchen bevorzugen in der Regel einen eher süßlichen Geschmack beim Konsum von Alkohol," so Baumgärtner.

Auch Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU) äußert seine Sorge um den Anstieg des Alkoholkonsums. Neue Konzepte zur Bekämpfung von Suchtmittelgebrauch bei Kindern und Jugendlichen seien aber bisher nicht geplant. "Wir unterstützen die Gesetzesvorlage zur bundesweiten Alterserhöhung beim Erwerb von Alkohol", sagt Wersich. Positiv zu bewerten sei zudem der kontinuierliche Anstieg des Einstiegsalters in den Alkoholkonsum. "Dies zeigt, dass unsere bisher angewendeten Methoden, wie das Rauchverbot an Schulen, zu positiven Ergebnissen führen."

Ein erfreuliches Bild zeigt sich laut Studie beim Tabak: Sowohl bei Jungen wie auch bei Mädchen ging der Konsum zurück und das Einstiegsalter stieg an. Ein uneinheitliches Bild ergibt sich beim Cannabis. Während bei den Jungen der Trend leicht ansteigt, konsumieren Mädchen weniger. Der Konsum anderer illegaler Drogen blieb bei Jungen und Mädchen der Einzelfall.