Professor Wolfgang Mackens ist auf einer Mission. Er will junge Menschen überzeugen, dass sie von Mathe gut in Hamburg leben können.

Hamburg. Schüler programmieren einen zwei Meter hohen Industrie-Roboter-Arm. Computersysteme steuern Fräsmaschinen und formen aus Holzblöcken Rennautos, die Schüler dann mit Pressluftpatronen abschießen und um die Wette rasen lassen. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum bringt einen Flugsimulator. Drei Beispiele aus einem bunt gemischten Hightech-Programm für Schüler auf der Nortec-Messe in Hamburg, die Professor Wolfgang Mackens (61) vom 27. bis zum 30. Januar präsentiert.

Denn der Professor ist auf einer Mission. Er will junge Menschen überzeugen, "dass Mathe und Physik nicht bösartig sind", sondern dass Hamburg von ihnen lebt. Und dass auch junge Menschen davon gut in Hamburg leben können. Hamburg braucht Nachwuchsingenieure, so wie die Stadt den Schiffs- und Flugzeugbau braucht. 2500 Ingenieure fehlen hier, das schätzte der Verein Deutscher Ingenieure Ende des vergangenen Jahres. "Hamburg ist eine Weltstadt der Physik", sagt Professor Mackens und begründet das mit dem Elektronenbeschleuniger Desy, dem GKSS-Forschungszentrum, einem der größten Klimarechenzentren der Welt, und einer weltweit beachteten Medizin- und Nano-Technologie in Hamburg.

Dass Mathematik und Naturwissenschaften oft langweilig und praxisfern unterrichtet werden, macht Professor Mackens traurig. Denn beim Thema Wissenschaft fangen seine Augen zu leuchten an. Wenn er erklärt, wie der Satz des Pythagoras der Suchmaschine Google hilft, die wichtigsten Internetseiten zu finden, gerät er in Fahrt. Er schwärmt vom iPhone, das ohne Mathematik gar nix könnte, und von Spaceshuttles, die in die Erdatmosphäre eintauchen und deren Computer Gleichungen mit Millionen Unbekannten berechnen - in Echtzeit.

Mackens ist Treiber und Initiator des Nortec Campus. Er hält den Kontakt zu Unternehmen, Schulen und Unis, spricht Lehrer und Schulklassen an. Als Professor an der TU Harburg ist er für die Grundausbildung zuständig. "40 Prozent der Studienanfänger muss ich wieder nach Hause schicken", sagt Mackens - und das frustriert ihn. Sie haben ein Studium gewählt, das nicht zu ihnen passt.

Vergangenes Jahr kamen 2400 Schüler zur Nortec, dieses Jahr wird Professor Mackens eine eigene Halle auf dem Messegelände bekommen. Alle Hochschulen aus Hamburg und Umgebung sind vertreten, Firmen wie Airbus, Hatlapa und E.on Hanse bauen ihre Stände auf. Ingenieure führen Lehrer über die Messe.

Professor Mackens und Kollegen geben Tipps, wie Abiturienten ihre Chancen steigern, einen Studienplatz zu bekommen - in diesem Jahr bewerben sich doppelt so viele Abiturienten um Studienplätze wie in vorherigen Jahren.

Schüler der Klassenstufen 10 bis 13 können sich noch immer anmelden, im Internet unter www.nortec-campus.de . Auf dieser Internetseite können Schüler des Doppeljahrgangs auch persönliche Beratungstermine für den 28. und 29. Januar buchen.