“Wir werden nicht teilnehmen“, sagte der Sprecher der Wirtschaftsbehörde, Michael Ahrens.

Als letztes norddeutsches Bundesland hat jetzt auch Hamburg die Beteiligung an dem von der Europäischen Union (EU) geförderten Schulobstprogramm abgesagt. "Wir werden nicht teilnehmen", sagte der Sprecher der Wirtschaftsbehörde, Michael Ahrens, auf Abendblatt-Anfrage. Die EU hatte im Sommer beschlossen, jedem Schulkind zwischen sechs und zehn Jahren in den Mitgliedsländern kostenlos täglich ein Stück Obst oder Gemüse zukommen zu lassen. Der Haken: Die Verteilung des Obstes sollen in Deutschland die Bundesländer übernehmen - und dazuzahlen.

Hamburg rechnet mit Kosten von jährlich bis zu einer Million Euro. Zunächst hatte die Wirtschaftsbehörde auf private Sponsoren für die gesundheitsfördernde Aktion gehofft, jetzt hieß es: "Wir streben einen eigenen Weg an, bei dem auch regionale Erzeuger einbezogen werden", so Behördensprecher Ahrens. Details konnte er noch nicht nennen.

Nach Informationen des Bundeslandwirtschaftsministeriums haben bislang acht der 16 Bundesländer ihre Teilnahme an der Initiative abgesagt, was sie auch mit dem erheblichen Verwaltungsaufwand begründen. Denn die EU verlangt unter anderem eine genaue Aufstellung, wie viel Obst wo an wie viele Kinder verteilt wird. Insgesamt stellt die EU im laufenden Schuljahr 90 Millionen Euro zur Verfügung, davon entfallen 20 Millionen auf Deutschland.