Eltern von drei ehemaligen Schülern hatten Anzeige wegen Körperverletzung im Amt erstattet.

Die Staatsanwaltschaft hat drei anhängige Ermittlungsverfahren gegen Lehrer der Grundschule Ratsmühlendamm in Fuhlsbüttel eingestellt. Eltern von drei ehemaligen Schülern hatten Anzeige wegen Körperverletzung im Amt erstattet. Die Lehrer sollen die Kinder mehrfach "geschüttelt und grob angefasst" haben, ein Junge habe Toiletten mit bloßen Händen reinigen müssen (das Abendblatt berichtete). Die Ermittler sahen für die Vorwürfe keinen hinreichenden Tatverdacht. Die Eltern haben Widerspruch eingelegt. "Es wurde in keiner Weise ernst zu nehmend ermittelt", sagte ein Vater dem Abendblatt.

Die Fälle stehen im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit um die Löschung von anonymen Einträgen auf dem Internet-Bewertungsportal "Schulradar". Eine unbekannte "Lycilla" hatte behauptet, dass Lehrer der Schule Ratsmühlendamm Schüler "seelisch wie körperlich" misshandelt haben sollen. Die Hamburger Schulbehörde hatte Unterlassungsklage eingereicht. Die Betreiberin der Plattform, die Spickmich GmbH, hält dagegen: Die Einträge beruhten auf tatsächlichen Vorfällen, argumentiert Geschäftsführer Manuel Weißbrod. Beide Seiten hoffen nun auf Klärung der grundsätzlichen Frage, wie künftig in Internetforen über Schulen berichtet werden darf. Laut Spickmich-Anwalt Thorsten Feldmann ist dieser Prozess von den Verfahrenseinstellungen nicht berührt.