Große Aufregung an der Grund-, Haupt- und Realschule (GHR) Winterhuder Weg: Die jetzigen Sechstklässler müssen im Sommer die Schule verlassen.

Das hat Schulleiter Gerd Basler dem Elternrat vor einigen Tagen mitgeteilt. Grund: Weil die Schule im nächsten Schuljahr als Primarschule weitergeführt werden soll, können die 23 Schüler des Jahrgangs keinen Abschluss mehr machen. "Das kam völlig überraschend. Wir waren schockiert", sagt die Elternratsvorsitzende Kerstin Hanssen. "Für die Kinder ist das eine sehr unglückliche Situation."

Tatsächlich entspricht die Ankündigung aber den Vorgaben der Schulbehörde zur Umsetzung der Schulreform. "Betroffen sind alle GHR-Schulen, die reine Primarschulen werden", sagt die Sprecherin der Bildungsbehörde, Brigitte Köhnlein, "das sind insgesamt etwa 20 Schulen, wenn die Deputation Ende des Monats dem Entwurf für die Standortplanung zustimmt." Vorgesehen ist, dass die jetzigen sechsten Klassen mit dem Klassenlehrer an eine Stadtteilschule wechseln. Wie das am besten umgesetzt werden könne, solle vor Ort entschieden werden. "Das Elternwahlrecht ist unbenommen." Bei Schülern mit besonders guten Leistungen ist - wie bisher - auch ein Wechsel ans Gymnasium möglich. "Es geht nicht darum, dass wir Schülern ,kündigen', wie einige Eltern uns vorwerfen", sagt Schulleiter Gerd Basler. Aber die Schule könne als Primarschule 2010 keinen siebten Jahrgang mehr einrichten. "Für die Eltern ist das natürlich schwierig, weil sie ihre Kinder unter anderen Umständen angemeldet haben."

Das gilt auch für die jetzigen Fünftklässler. Sie müssen 2011 an eine andere Schule wechseln.