Während die Initiative "Wir wollen lernen" laut trommelt und fleißig Unterschriften gegen die Schulreform sammelt, scheinen die Befürworter fast unsichtbar zu sein. Anderseits haben sie auch nicht den Druck der Reformgegner, die bis zum 17. November rund 62 000 Unterschriften sammeln müssen. Doch am Sonnabend zeigten vor der Europa-Passage an der Mönckebergstraße Mitglieder der Initiative Pro Schulreform Flagge. Sie hatten dort eine Lerngruppe aufgebaut, an den Tischen und Stühlen saßen, und spielten Schüler der Schule Rellinger Straße. Sie dienten den Befürwortern als lebendiges Beispiel für einen "invidualisierten Unterricht", wie er im Zuge der Reform schrittweise umgesetzt werden soll. Einigermaßen erleichtert waren die Aktivisten, dass sie am Sonnabend von Beschimpfungen verschont blieben - damit sei nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Auch die Reformgegner waren nicht fern, am Ausgang zum Jungfernstieg passten sie Passanten ab. Natürlich mit ihren Unterschriftenlisten.