Trotz der ernüchternden Ergebnisse bei den PISA-Studien sind fast zwei Drittel der Deutschen für die Beibehaltung des gegliederten Schulsystems.

Hamburg. Das ergab eine Forsa-Studie im Auftrag des Deutschen Philologenverbands (DPhV), die gestern in Berlin präsentiert wurde. Nur 31 Prozent der Bevölkerung sprachen sich demzufolge für eine Abschaffung des bisherigen Systems zugunsten integrativer Einheitsschulen aus. 63 Prozent wollen das bisherige System behalten. "Die Botschaft dieser repräsentativen Studie ist eindeutig. Es gibt in Deutschland keine Mehrheit für die Abschaffung des gegliederten Schulwesens", sagte der DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger.

Vor allem die junge Generation plädiert der Studie zufolge für das gegliederte System. Drei von vier der 18- bis 29-Jährigen sind gegen die Abschaffung.

Besonders groß ist die Zahl der Befürworter eines differenzierten Bildungswesens unter den Anhängern von CDU (72 Prozent) und FDP (78 Prozent). Eher überraschend ist, dass sich auch eine Mehrheit von SPD-Anhängern (55 Prozent) gegen den Beschluss des SPD-Parteitags stellt, das gegliederte Schulwesen zu überwinden. Bei den Grünen-Anhängern herrscht eine Pattsituation, bei den Linken sind immerhin 43 Prozent für das gegliederte Schulwesen.

Bei der Frage, ob die Leistungsfähigkeit der Schulen durch eine Einheitsschule verbessert werden könnte, glaubt dies eine Mehrheit von 65 Prozent nicht, nur 29 Prozent bejahen dies. Forsa befragte bundesweit 1007 Menschen.