Ungeduldig rutscht die Sechstklässlerin Mareike auf ihrem Stuhl hin und her. Die zierliche Schülerin des Gymnasiums Winsen sitzt im prunkvollen Phoenixsaal des Hamburger Rathauses.

Als eine von 21 Teilnehmern des Projekts "Schüler werden Klimabeobachter" stellt sie dem Bürgermeister Fragen zum Thema Klima.

"Wie möchten Sie Wälder schützen?" ist Mareikes Frage. "Auf die nachhaltige Nutzung von Holz können wir nicht ganz verzichten, schließlich brauchen wir Möbel", antwortet von Beust. Mareike ist zufrieden mit der Antwort: "Er hat ehrlich geantwortet, das finde ich gut."

Neben ihr sitzt Robin von der Grundschule Turmweg. "Hallo, Herr Bürgermeister, brauchen wir mehr Fahrradwege in der Stadt?", fragt der Neunjährige. "Ja, besonders in der Innenstadt. Unser Projekt StadtRäder wird ja schon sehr gut angenommen", ist von Beusts Antwort. Robins Mitschülerin Leonie weiß, dass von Beust "so wie wir in der Schule abstimmen muss, denn der Bürgermeister ist ja kein König, der alles allein entscheiden kann", sagt die Neunjährige. Von dem Kompromiss bei der Energiegewinnung spricht von Beust dann, weil viele der "Klimabeobachter" danach fragen.

Gespannt erwartet wird die Antwort auf die Frage: "Was machen Sie persönlich für den Klimaschutz, Herr Bürgermeister?" Natürlich so oft wie möglich Fahrrad statt Auto fahren, so von Beust. "Aber ich kann nicht für jeden ein Vorbild sein. Zum Beispiel in meiner Wohnung, da tue ich mich sehr schwer, die alten Glühbirnen gegen die neuen auszutauschen, weil ich das helle, warme Licht so gerne mag."

Im Rahmen des Projekts "Schüler werden Klimabeobachter" wurde 2008 die erste Klimastation in der Grundschule Turmweg errichtet. Kommenden Dienstag wird im Gymnasium Winsen die 18. Klimastation eingeweiht. Die von den Schüler gemessenen Wetterdaten werden im Wetterbericht des Hamburger Abendblatts und auf Hamburg 1 veröffentlicht.

Wetterexperte Frank Böttcher, der das Projekt mit Unterstützung des Hamburger Abendblatts, des Unternehmens Globetrotter und des TV-Senders Hamburg 1 (wo Böttcher den Wetterbericht moderiert) initiiert hat, freut sich über das große Interesse: "Wir bekommen immer wieder Anfragen von Schulen, die gerne eine Wetterstation hätten."

Wer Interesse hat, kann sich per Mail melden: klimastation@klimagipfel.de