Gesucht wird der Hamburger Lehrer, dem es am besten gelingt, Kinder und Jugendliche für Lesen und Literatur zu interessieren.

Hamburg. Platon jedenfalls hatte einen. Einen Superlehrer. Einen, der schwierigen Stoff mit Leichtigkeit vermitteln konnte. Einen, der ihn zu folgender, durchaus philosophischer Erkenntnis verhalf: "Der Lehrer entzündet, nicht der Lehrstoff."

Ein Satz aus der Antike, aus der Zeit von Platon und seinem Lehrer Sokrates. Ein Satz, der aber auch heute noch wahr ist. Zum Beispiel in der Deutschstunde. Goethes "Faust", Schillers "Räuber", Kästners "Fabian", Lenz' Deutschstunde und die deutsche Sprache überhaupt: schön und spannend. Vor allem dann, wenn ein Pädagoge seine Schüler begeistern kann. Mit Engagement, mit originellen Ideen, mit kreativen Projekten, mit Exkursionen. Kurz: mit einem Unterricht, der Spaß macht.

Du bist Schüler und erkennst in dieser Beschreibung deinen Deutschlehrer? Sie erinnern sich gerade an die nette Grundschullehrerin, die ihrem Kind mit so viel Freude das Lesen beigebracht hat? Oder Sie haben einen Kollegen, der pädagogisch ausgezeichnet arbeitet und endlich eine Auszeichnung dafür verdient? Alle diese Lehrer könnten "Deutschlehrer des Jahres" werden. Und zwar bei der gleichnamigen Aktion, die das Abendblatt gemeinsam mit der Haspa-Stiftung und dem Verein Seiteneinsteiger startet. Gesucht wird der Hamburger Lehrer, dem es am besten gelingt, Kinder und Jugendliche für Lesen und Literatur zu interessieren und sie zu originellen Aufsätzen und Arbeiten anregt.

Und so können Sie mitmachen: Bis zum 2. Oktober können per Brief oder per E-Mail (schule@ abendblatt.de) Vorschläge eingereicht werden - von einzelnen Schülern, ganzen Klassen, Eltern oder Lehrerkollegen. Dabei spielt es keine Rolle, an welchem Schultyp der jeweilige Lehrer unterrichtet. Wichtig ist, dass Sie auf maximal einer Seite überzeugend begründen, warum ausgerechnet dieser Pädagoge die Auszeichnung "Deutschlehrer des Jahres" verdient. Erwähnen Sie Projekte oder Arbeitsgemeinschaften, die der betreffende Lehrer/die Lehrerin ins Leben gerufen hat. Bitte unbedingt Name, Alter und Schule des Lehrers angeben.

Aus allen Einsendungen trifft eine Experten-Jury zunächst eine erste Auswahl aus fünf Lehrern, die jeweils ausführlich im Abendblatt porträtiert werden. Bis Ende November wählen die Leser dann ihren Favoriten - den "Deutschlehrer des Jahres", der am 18. Dezember gekürt wird und 2000 Euro für ein Projekt mit seiner Klasse gewinnt. Die anderen vier Finalisten gehen aber auch nicht leer aus, sie erhalten jeweils 500 Euro. Ziel der Aktion ist es, die Arbeit von Pädagogen wieder mehr wertzuschätzen. "Viele Lehrerinnen und Lehrer setzen sich täglich mit sehr großer Motivation für unsere Kinder ein - unter nicht immer einfachen Bedingungen", sagt Dr. Harald Vogelsang, Vorstandsvorsitzender der Haspa-Stiftung. "Das große Engagement der Lehrer verdient öffentliche Anerkennung." Die Wahl zum besten Deutschlehrer dürfte schwerfallen, sagt Nina Kuhn, Vorsitzende des Vereins Seiteneinsteiger: "Allein über das Lesefest lernen wir viele engagierte Deutschlehrer kennen. Wir freuen uns sehr, dass die vielfältigen Initiativen der einzelnen Lehrer jetzt eine große Öffentlichkeit erfahren."