Maßnahmen gegen den drohenden Lehrermangel an den Schulen hat der Deutsche Lehrerverband Hamburg (DLH) gefordert. “Wir sehen den Lehrermangel angesichts der anstehenden Pensionierungen dramatischer als die Senatorin“, sagte DLH-Chef Matthias Oehlrich.

Bis 2015 gingen 45 Prozent der Lehrer in Pension, bis 2020 rund 60 Prozent. "Das ist eine gewaltige Zahl", warnte sein Stellvertreter Dieter Semprich. Dafür seien bis 2015 mehr junge Kollegen notwendig, als in der Hansestadt ausgebildet werden. Hamburg sei auf Zuwachs von außen angewiesen.

Gerade vor dem Hintergrund der von Bildungssenatorin Christa Goetsch (GAL) geplanten Schulreform forderte die Gewerkschaft im Deutschen Beamtenbund eine "längst überfällige Aktualisierung der Lehrerarbeitszeitverordnung". Die Primarschulreform bringe neue Aufgaben, die bei der Arbeitszeit der Pädagogen berücksichtigt werden müssen.

Außerdem verlangt der DLH die Wiedereinführung der Altersentlastung. Eine frühzeitige Pensionierung könnten sich gerade viele der Lehrerinnen nicht leisten. Die Gewerkschaft befürchtet zudem, dass Schüler durch die Reform "bis zur 6. Klasse in ihrem Anmeldeverbund "eingesperrt"" werden. Die gewünschte soziale Mischung finde gerade nicht statt.

Hamburgs Schulsystem habe sich immer durch eine "sehr große Durchlässigkeit" und Wechselmöglichkeiten ausgezeichnet, behaupten die Gewerkschafter. Sie forderten, die Ressourcen für "inhaltliche Verbesserungen" einzusetzen - "vor allem für die Frühförderung, die Berufsvorbereitung und Ganztagsschulen".