Das Abendblatt begleitet die sieben Jahre alte Carla in ihrer ersten Schulwoche. Heute: Der erste richtige Schultag.

Hamburg. Die Schulglocke läutet. Aus allen Ecken kommen die Kinder der 1 b angelaufen. Wirklich alle? Carla (7) und Lisa-Marie (6) hocken noch auf dem Kletterturm. Es ist 10 Uhr. Die erste große Pause ist vorbei. Jetzt schrecken auch die beiden Mädchen aus ihrem Gespräch, rennen in Windeseile über den Schulhof und stellen sich vor ihrer Lehrerin Michaela Mantwill (27) auf. In Zweierreihe geht es in die Klasse.

Es ist Carlas erster richtiger Schultag an der Schule Alsterredder in Sasel. Am Morgen ist sie ganz allein vor allen anderen aufgestanden. "Ich hatte Angst, dass Mama verschläft." Es hat sich gelohnt. "Wir haben schon ein bisschen was gelernt", sagt die Schulanfängerin, die das Abendblatt in ihrer ersten Schulwoche begleitet. "Auch eine Menge Regeln." Mit den Fingern macht Carla ein Zeichen. "Das soll ein Wolf sein. Und sein Maul ist zu", erklärt sie. "Wenn Frau Mantwill das macht, müssen wir ganz still sein."

Es klappt schon ganz gut. In der nächsten Stunde geht es noch einmal um Schultüten. Einige Kinder haben ihre leeren Tüten mitgebracht. Carla auch. "Bei mir waren Bonbons und Schokolade drin." Und dann gibt es die erste richtige Schulaufgabe. "Wir machen jetzt unser Schultütenbuch", sagt Lehrerin Mantwill. Man muss seinen Namen schreiben, sich selbst malen und auch noch, was in der Schultüte drin war. Ganz schön kompliziert.

Carla macht sich sofort an die Arbeit. Auch an den Nachbartischen wird mit Feuereifer geschrieben und gemalt. Nur am Jungenstisch ist es ziemlich laut. Michaela Mantwill schlägt einmal kurz die Triangel an. Dann ist es sofort ruhig. "Wann haben wir wieder Pause?", fragt Natalia. In diesem Moment läutet die Schulglocke. Alle Kinder stürzen aus der Klasse. "Ich bin fertig mit den ersten drei Seiten. Was wir wohl als Nächstes machen?", sagt Carla. Und dann will sie auch raus.

Morgen: Auf dem Stundenplan steht Turnen