Dies ist eine Geschichte beinahe ohne Pointe, sie dreht sich um junge Menschen in ihrer Reifezeit - also die Lebensspanne vor der Reife - und ihr bisweilen erlebnisorientiertes Verhalten in der Schule, vulgo: Penne.

In den Jahren der körperlichen und geistigen Entwicklung nutzten wir in der Tat jede Gelegenheit, unsere Energiespeicher wieder aufzuladen, gerne auch durch das ein oder andere Nickerchen im Klassenzimmer. Wir hatten das durchaus perfektioniert und bekamen das auch mit offenen Augen hin, immerhin. Dass doch die Jugend immer zwischen den Extremen schwankt! So hat Goethe das gesagt, gemeint haben muss er uns. Denn die fade Performance im Unterricht suchten wir natürlich durch allerlei, nun ja, Streiche, viel mehr aber noch durch geradezu niederträchtiges Verhalten den Lehrern gegenüber zu kompensieren. Dafür hatten wir genug Kraft. Himmel, was waren wir frech, dreist, unverschämt! Die Klavierkünste unseres Musiklehrers N., der eigentlich eine faszinierende Lebensgeschichte hatte, mit der Badehose aus der Ostzone floh, quittierten wir mit Pfennigstücken. Als wäre er ein dahergelaufener Straßenmusiker.

Die Alkoholprobleme unseres Englischlehrers H., sein kurpfälzischer Dialekt auch im Englischen war stärker als der von uns allen zusammen, war uns jeden Marsch in seine Stammkneipe wert.

Weil der Mathelehrer D. einen heftigen Silberblick hatte, schielte ihn mitunter die gesamte letzte Reihe an. F., den kriegsversehrten Vietnamesen in Diensten des Hausmeisters, der ein eigenwilliges Deutsch sprach, äfften wir gerne nach. Den Religionslehrer P. reizten wir bis aufs Blut, als wir mit ketzerischen Partyflyern sogar das Bischöflische Ordinariat tapezierten. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.

Also, ich sag jetzt mal:

Sorry. War ganz schön pubertär, das alles.

An dieser Stelle erinnern sich Abendblatt-Redakteure regelmäßig an beeindruckende Erlebnisse in ihrer Schulzeit.

Thomas Andre besuchte das Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium in Speyer am Rhein. Das Abitur machte er 1997.