Dunja Saad (13), Jana Heiduk (13) und Klara Rodenberg (13) sind schwer beschäftigt: Paprika schneiden, Zwiebeln schälen, Hähnchenfleisch waschen.

In dem Schulfach Ernährung lernen die Schülerinnen der Heinrich-Hertz-Schule (Winterhude) den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln. Und gleichzeitig auch leckere Rezepte zum Selberkochen.

Das spezielle Fach Ernährung gibt es seit fast 20 Jahren an der Schule. Und nur hier. An keiner anderen Bildungseinrichtung in Hamburg wird diese Disziplin noch unterrichtet. "Dabei bringt es den Jugendlichen unheimlich viel", sagt Lehrer Michael Vehoff. "Sie lernen im Team zu arbeiten, müssen planvoll vorgehen, und am Ende haben sie dann das Ergebnis ihrer Arbeit auf dem Tisch stehen." Auch den Schülerinnen gefällt der praxisorientierte Unterricht. Klara, die zu Hause sonst nicht kocht, schneidet professionell die Frühlingszwiebeln. Für Dunja ist die Arbeit nichts Neues. Sie bereitet häufiger für ihre Familie eine Mahlzeit zu. "Viele der Rezepte sind lecker. Ich teste sie dann manchmal auch nach der Schule", sagt sie.

Das Fach wird sowohl am Gymnasium als auch in der Stadtteilschule unterrichtet, immer in der siebten Klasse. Häufig werden Jungen und Mädchen voneinander getrennt. Während die einen ein halbes Jahr lang Physik pauken, darf der andere Teil sich in Ernährung versuchen. "Wir haben festgestellt, dass diese Trennung dem Rollenverständnis der Schüler guttut", sagt Vehoff.

Das Kochen ist jedoch nur ein Teil des Unterrichts. Zu Beginn jeder Stunde gibt es einen Theorieteil. Heute müssen die Schülerinnen verschiedene Lebensmittel den Gruppen Eiweiß, Kohlenhydrat und Fett zuordnen. Zügig stellen sie Crème fraîche, Zwiebeln und Hähnchen an die richtigen Stellen. Man merkt: Sie haben viel aus einem halben Jahr Ernährung mitgenommen.