Als das Gymnasium Lerchenfeld vor 100 Jahren gegründet wurde, war es eine von zwei staatlichen Schulen in ganz Hamburg, an der Mädchen höhere Schulabschlüsse erwerben konnten. Man schrieb das Jahr 1910. Zeit der Reformen und der erstarkenden Frauenbewegung. Im Vergleich zu anderen deutschen Regionen lag Hamburg beim Aufbau des Mädchenschulwesens weit zurück. Jahrelang hatte man diskutiert und gestritten, bevor Senat und Bürgerschaft 1908 endlich einen Grundsatzbeschluss für ein öffentliches Engagement fassten. Es dauerte noch zwei Jahre, dann eröffneten innerhalb weniger Tage das heutige Helene-Lange-Gymnasium auf dem linken Alsterufer und das Gymnasium Lerchenfeld auf dem rechten Alsterufer.

Inzwischen ist die Schule auf der Uhlenhorst ein modernes Gymnasium mit 640 Schülern. Seit 1970 werden auch Jungen unterrichtet. 2007 wurde ein bilingualer Spanischzweig eingerichtet. Mittlerweile ist das Gymnasium auch Umweltschule. "Uns zeichnet aus, dass wir anspruchsvollen Unterricht machen, sorgfältige pädagogische Betreuung bieten und eine fröhliche Lernatmosphäre haben", sagt Schulleiter Hans-Walter Hoge. Das habe auch die Schulinspektion bestätigt.

Noch bis zum 12. Mai wird das besondere Jubiläum am Lerchenfeld gefeiert. Es gibt Theateraufführungen, Konzerte und am Sonnabend, 8. Mai, ab 19 Uhr ein Jubiläumsfest. Am Sonntag, 9. Mai, ist ein großes Ehemaligentreffen geplant.

Zum Festakt am morgigen Freitag haben sich GAL-Schulsenatorin Christa Goetsch und der spanische Botschafter Rafael Dezcallar de Mazareddo angesagt. Den Festvortrag hält der Soziologe und Genderforscher Jürgen Budde von der Martin-Luther-Universität in Halle. Thema: Gymnasium Lerchenfeld - von der Mädchenschule über die Koedukation zur Jungenförderung.

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