Im Moment leben rund 3000 Hamburger Kinder und Jugendliche außerhalb ihrer Familien, weil sie von ihren Eltern nicht ausreichend versorgt, gefördert und erzogen werden können.

Im Moment leben rund 3000 Hamburger Kinder und Jugendliche außerhalb ihrer Familien, weil sie von ihren Eltern nicht ausreichend versorgt, gefördert und erzogen werden können. Ein Großteil dieser Kinder sind in Wohngruppen oder in Heimen untergebracht, etwa ein Drittel lebt in Pflegefamilien.

Meine ersten Jahren waren nicht besonders schön. Meine leiblichen Eltern haben mich nicht gerade liebevoll behandelt, denn das Wort Liebe gab es nicht in ihrem Sprachgebrauch. Stattdessen bestand unser Alltag aus Gewalt, Alkohol und Zorn.

Wenn meine Geschwister oder ich krank waren, wurden wir im Zimmer eingesperrt - mit einem Eimer für das Erbrochene. Außerdem wurde ich von meinem leiblichen Vater unsittlich angefasst - und das mehrfach.

Deshalb kam ich zu einer Pflegefamilie, die sehr liebevoll und nett zu mir ist. Ich lebe schon seit elf Jahren bei ihnen. Ein Leben ohne meine Pflegefamilie könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen. Sie hat mich wie ihr leibliches Kind aufgenommen. Sie unterstützt mich in allem.

Das Jugendamt kommt viermal im Jahr und erkundigt sich, wie es mir geht und ob ich in der Schule klarkomme. Ich würde jedem Kind, dem es schlecht bei seinen leiblichen Eltern geht, wünschen, dass es auch so eine tolle und liebevolle Pflegefamilie bekommt.

Denn nicht nur, dass meine Pflegeeltern mich so liebevoll aufgenommen haben, auch meine Pflegegeschwister behandeln mich wie ihre eigene Schwester.

Etwas Besseres hätte mir gar nicht passieren können.

Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen richtigen Eltern, ich will ihn auch gar nicht mehr.