Kiel/Hamburg. Auf dem Heimweg randalierten die Fans der Störche im Regionalexpress. Warum die Täter trotzdem nicht festgehalten wurden.

Augenscheinlich war nicht nur der FC St. Pauli mit dem torlosen Ergebnis der Zweitliga-Partie gegen Holstein Kiel am Dienstag unzufrieden: Auf dem Heimweg in die Landeshauptstadt musste ein Regionalexpress der Deutschen Bahn als Ziel für den Frust einiger Gästefans herhalten.

Aufgefallen war das Ausmaß der Zerstörung erst, als die Verantwortlichen schon das Weite gesucht hatten. Ein Zugbegleiter habe die Beamten gegen 22.30 Uhr über das völlig verwüstete Abteil informiert, teilte die Bundespolizei Kiel am Mittwoch mit.

In dem Zug waren rund 300 Anhänger der "Störche" mitgefahren, die sich beim Halt im Kieler Hauptbahnhof jedoch "ruhig und zurückhaltend" verhalten hätten, weswegen es "zu keinen polizeilichen Maßnahmen beim Verlassen des Bahnhofs" gekommen sei.

Polizei Schleswig-Holstein: Kiel-Fans zerstören Zug-Abteil

So unschuldig, wie sie sich gaben, waren die Kieler allerdings nicht: Laut Bundespolizei seien Glastüren zerstört, Teile der Deckenverkleidung herausgebrochen und Spiegel im Sanitärbereich abgerissen worden.

Darüber hinaus hatten die Kieler "Fenster, Wände und Spiegelflächen im gesamten Waggon mit Aufklebern und Farbmarkierungsstiften" neu dekoriert sowie haufenweise Müll und sogar einen Einkaufswagen im Waggon hinterlassen.

Kiel-Fans wüten auf Rückfahrt – Zeugen gesucht

Die "ersten Ermittlungen" der Beamten hätten ergeben, "dass Anhänger von Holstein Kiel für die Zerstörungswut im Regionalexpress verantwortlich sein dürften" – für mehr Details bittet man nun um Hinweise aus der Bevölkerung.

Wer Angaben zu Tat oder Tätern machen kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0431/98 071 210 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.