Sereetz/Lübeck. Anwohner hört Knall und alarmiert die Polizei. Bereits eine Nacht zuvor wurde ein Geldautomat in Lübeck gesprengt. LKA Kiel ermittelt.

Die Explosion muss ohrenbetäubend gewesen sein: Die Glasfassade der Sparkasse Holstein in Sereetz ist regelrecht rausgerissen worden, Trümmerteile liegen über mehrere Meter verstreut auf dem Gehweg. Unbekannte haben in der Nacht zum Montag einen Geldautomaten in einem Gebäude unweit der A1 im Kreis Ostholstein gesprengt und ein Bild der Verwüstung hinterlassen.

Laut LKA Kiel sind die Kriminellen jedoch nicht an die Geldscheine im Inneren des Automaten gelangt. Sie seien ohne Beute geflüchtet. Jedoch sei der Schaden an dem Gebäude, in dem auch ein Aldi- und ein Jawohl-Markt untergebracht sind, enorm. "Wir haben noch keine Informationen dazu, ob das Gebäude weiter genutzt werden kann", sagt LKA-Sprecher Uwe Keller am frühen Montagnachmittag.

Geldautomat gesprengt: Feuerwehr öffnet Tresor

Gegen 1.20 Uhr hörte ein Zeuge den lauten Knall in dem Nahversorgungszentrum und alarmierte die Polizei. Eine Fahndung nach den Tätern blieb ohne Erfolg. Noch in der Nacht sicherten Kripo-Mitarbeiter Spuren am Tatort. Womit die Täter den Automaten gesprengt haben, kann Keller noch nicht sagen. Am Morgen wurde dann das ganze Ausmaß der Geldautomatensprengung für jedermann sichtbar. Mitten in den Trümmern stand ein Tresor. Feuerwehrleute öffneten diesen mit einem Trennschleifer und holten dort die Geldscheine heraus. Diese wurden in Plastiktüten verpackt und abtransportiert.

Feuerwehrleute öffnen den Tresor, der bei der Explosion in Sereetz beschädigt wurde.
Feuerwehrleute öffnen den Tresor, der bei der Explosion in Sereetz beschädigt wurde.

Bereits eine Nacht zuvor haben Unbekannte einen Geldautomaten im Lübecker Stadtteil Moisling gesprengt. Laut LKA-Sprecher Keller ist es auch dort bei einer Versuchstat geblieben. Gegen 4 Uhr kam es dort in einer Bank zur Detonation.

Polizei bitten Zeugen um Hinweise

Ein Feuerwehrmann holt mehrere 50-Euro-Geldscheine aus dem Tresor.
Ein Feuerwehrmann holt mehrere 50-Euro-Geldscheine aus dem Tresor.

Ob die beiden Taten im Zusammenhang stehen, ist nun Teil der Ermittlungen des Landeskriminalamts in Kiel. "Wir prüfen auch, ob es Zusammenhänge zu anderen Taten bundesweit gibt", sagt Keller und spricht von reisenden Tätergruppen, die oftmals für solche Straftaten verantwortlich seien.

Um den Tätern auf die Spur zu kommen, hofft die Polizei nun auf Zeugenhinweise. Wer in Sereetz in der Nacht zum Montag etwas Verdächtiges in dem Nahversorgungszentrum an der Straße An der Au beobachtet hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden.