Hamburg. Die Opfer sollten eine vermeintliche Haft-Kaution für die Tochter zahlen. Bei der Übergabe in Lokstedt wurden die Eltern skeptisch.

Die Polizei Hamburg fahndet nach einem sogenannten "Schockanruf" und einem Schaden von 20.000 Euro öffentlich mit einem Foto nach einem Tatverdächtigen. Konkret hatten sich Betrüger am Telefon als Polizisten und Staatsanwälte ausgegeben, um eine vermeintliche Haft-Kaution für einen vorgetäuschten Verkehrsunfall entgegen zu nehmen. Als die Opfer bei der vereinbarten Übergabe am Siemersplatz in Lokstedt am 2. Dezember skeptisch wurden, entrissen die Täter das Geld und flüchteten.

Wie die Polizei mitteilte, habe sich zunächst eine vermeintliche Enkelin bei einer 87-Jährigen aus Eimsbüttel per Telefon gemeldet. "Die Anruferin weinte laut und die ältere Dame ging davon aus, dass es sich um ihre Enkelin handelte", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Donnerstag. Nach einem Unfall mit Todesfolge müsse sie nun in Untersuchungshaft, die Kaution betrüge 30.000 Euro, hieß es. Die 87-Jährige übergab das Telefon an ihre zufällig anwesende Tochter (63) und Mutter der Enkelin, die mitteilte, nur 20.000 Euro zur Verfügung zu haben.

Polizei Hamburg: Täter flüchten mit 20.000 Euro Beute

Nach einer angeblichen Rücksprache mit dem vermeintlich zuständigen Staatsanwalt sei dies als Teilzahlung akzeptiert worden. Bei der Übergabe am Siemersplatz traf die 63-Jährige mit ihrem Ehemann auf einen angeblichen Mitarbeiter der Steuerkasse, der sich als David Ivanovic vorstellte.

Nachdem die Eheleute Zweifel hegten, entriss der Abholer dem Ehemann den Umschlag mit dem Geld und lief zu einem Komplizen in einen mit laufendem Motor wartenden weißen Sportwagen mit ausländischem Kennzeichen. Die Männer flüchteten in unbekannte Richtung.

Schockanruf – so wird der Tatverdächtige beschrieben:

  • etwa 22 bis 27 Jahre alt
  • 1,70 bis 1,75 Meter groß
  • schlank
  • kurzes braunes haar
  • schwarze Steppjacke (ZARA dnwr)
  • heller Pullover mit Stehkragen
  • schwarze Handschuhe
  • schwarzer Mund-Nasen-Schutz

Hinweise zu der abgebildeten Person können unter der Telefonnummer 040/428 656 789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder an jeder Polizeidienststelle abgegeben werden.