Hamburg. Nach einem antisemitischen Vorfall sucht die Polizei einen Unbekannten – und veröffentlicht das Bild eines anderen Mannes.

Die Polizei Hamburg sucht weiter nach einem antisemitischen Pöbler und geht dabei einen eher ungewöhnlichen Weg: Am 26. Mai gegen 20.35 Uhr hatte ein 20 Jahre alter Radfahrer auf der Ludwig-Erhard-Straße an einer roten Ampel gehalten.

Neben ihm stoppte ein weißer Audi, in dem drei Männer saßen. Als die Ampel auf grün sprang, rief einer der Männer aus dem Auto heraus eine antisemitische Beleidigung in Richtung des jungen Mannes, der eine Kippa trug.

Polizei Hamburg: Phantombild zeigt nicht den antisemitischen Pöbler

Weil sich trotz des umgehend veröffentlichten Zeugenaufrufs bisher niemand bei der Polizei gemeldet hat, genehmigte das Amtsgericht Hamburg den Antrag der Staatsanwaltschaft auf eine Öffentlichkeitsfahndung mit einem Phantombild – obwohl dieses nicht den Verdächtigen zeigt.

Die Polizei betont, dass gegen den Abgebildeten nicht ermittelt werde: Es handele sich vielmehr um einen der Mitfahrer des Tatverdächtigen – es ist die einzige Person, die das Opfer genau genug erkennen konnte, um eine Personenbeschreibung abgeben zu können, erklärt Polizeisprecherin Nina Kaluza auf Abendblatt-Anfrage.

Insbesondere der Gesuchte, aber auch andere, die den Mann auf dem Phantombild erkennen, sind aufgerufen, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 040/42 86 - 56 789 zu melden.