Hamburg. Ermittler entdeckten die dreisten Täter auf Videoaufnahmen. Opfer sind aufgerufen, sich bei der Bundespolizei Hamburg zu melden.

Äußerst dreist und abgezockt ist ein Trio von Trickdieben am Hamburger S-Bahnhof Veddel vorgegangen: Innerhalb nur einer Stunde schlugen die drei Männer siebenmal zu und versuchten, Fahrgästen Geldbörsen unbemerkt zu entwenden. Nun sucht die Bundespolizei nach sechs der sieben Opfer.

Ihr Unwesen an den Treppenaufgängen der S-Bahn-Station Veddel trieben die Trickdiebe am 9. Juni zwischen 16.21 und 17.27 Uhr. Das zeigen Aufnahmen verschiedener Überwachungskameras, wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte.

S-Bahnhof: Trickdiebe stehlen Geldbörse aus Handtasche

Aufmerksam wurden die Beamten auf die Trickdiebe, nachdem eine 54 Jahre alte Frau Anzeige erstattet hatte. Sie wurde am 9. Juni gegen 17 Uhr Opfer eines Taschendiebstahls. Die Frau bemerkte den Diebstahl, als sie am Bahnhof Veddel in eine S-Bahn der Linie S31 stieg.

"Ihre Handtasche war plötzlich geöffnet und die mitgeführte Geldbörse mit 150 Euro Bargeld sowie Dokumenten wurde entwendet", sagte Bundespolizeisprecher Rüdiger Carstens. Die 54-Jährige suchte sofort das Bundespolizeirevier im Bahnhof Harburg auf und stellte eine Strafanzeige gegen Unbekannt.

Bundespolizei entdeckt dreiste Täter auf Videomaterial

Daraufhin sichteten Ermittler der Bundespolizei diverse Aufnahmen verschiedener Überwachungskameras. Das Ergebnis: Auf dem gespeicherten Videomaterial entdeckten sie sechs weitere Taschendiebstahlstaten an der S-Bahn-Station Veddel.

Durch die Aufnahmen kam die Bundespolizei auch der Vorgehensweise der Täter auf die Schliche. Nach Erkenntnissen der Ermittler agierte ein bislang noch nicht identifiziertes Diebes-Trio gemeinschaftlich und äußerst professionell. Carstens: „Dabei wurden innerhalb einer Stunde insgesamt sechs Männer Opfer eines versuchten bzw. in einem Fall vollendeten Taschendiebstahls." Dabei lenkte das Trio seine Opfer auf einem Treppenaufgang ab und versuchte dann durch einen schnellen Zugriff in Taschen oder die Bekleidung, an Diebesgut zu gelangen.

Opfer der Trickdiebe sollen sich bei der Bundespolizei melden

Ein Trickdieb agierte bei den Taten demnach als „Zieher“, die beiden Komplizen deckten den Diebstahl professionell ab. Bislang haben die sechs Geschädigten keine Strafanzeige bei der Bundespolizei gestellt, sagte Carstens. Doch auf den Videoaufnahmen sei zu erkennen, dass die Opfer die versuchten Trickdiebstähle selbst bemerkt haben könnten.

Die betroffenen Männer werden nun gebeten, sich umgehend mit der Bundespolizeiinspektion Hamburg unter der Telefonnummer 040/6699 505555 in Verbindung zu setzen.