Hamburg. Das Trio verletzte den Mann. Die Polizei Hamburg stellte die Tatwaffe bei einem erst 15 Jahre alten Jungen sicher.

Drei Jugendliche haben am Donnerstagabend in Hamburg-Tonndorf einen Taxifahrer mit einer Pistole bedroht und geschlagen, um an das Geld des Mannes zu gelangen. Doch ihr Raubüberfall missglückte, da sich der verletzte Taxifahrer zur Wehr setzte. Ein 15- und ein 18-Jähriger müssen sich nun vor einem Haftrichter verantworten. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen rief einer der späteren Tatverdächtigen gegen kurz nach 22 Uhr in einem Taxiunternehmen an. Er bestellte einen Wagen in die Straße Hoffwisch. "Unter einem Vorwand wollten sie den 58-jährigen Taxifahrer zum Aussteigen aus seinem Taxi bewegen", sagte Polizeisprecher Thilo Marxsen am Freitag.

Jugendliche schlagen Taxifahrer mit Schusswaffe

Doch der Fahrer blieb in seinem Auto sitzen – somit kam es zu einem Gespräch über die geöffnete Seitenscheibe. Plötzlich bedrohte und schlug einer der Jugendlichen den Taxifahrer mit einer Schusswaffe und forderte Bargeld von ihm. "Der Taxifahrer widersetzte sich der Drohung und betätigte seinerseits den Überfallalarm in seinem Pkw", so Marxsen.

Offenbar hatte das Räuber-Trio nicht damit gerechnet, dass der Mann sich wehrte flüchtete schließlich ohne Beute in Richtung Stein-Hardenberg-Straße. Durch den Überfallalarm aus dem Taxi wurde eine Sofortfahndung mit rund 20 Streifenwagen eingeleitet. Mit Erfolg: Die Beamten trafen die drei Jugendlichen in der Stein-Hardenberg-Straße an und nahmen sie vorläufig fest.

Polizei Hamburg stellt Tatwaffe bei einem 15-Jährigen sicher

"Bei der Durchsuchung des 15-Jährigen stellten Polizisten die mutmaßliche Tatwaffe sicher", sagte Marxsen. Zudem beschlagnahmten sie auch die Mobiltelefone der Jugendlichen. Diese kommen für den fingierten Anruf bei dem Taxiunternehmen als Tatmittel in Betracht.

Alle drei Tatverdächtigen wurden erkennungsdienstlich behandelt. "Die beiden 15- und 18-Jährigen wurden dem Untersuchungsgefängnis Hamburg zugeführt und müssen sich vor einem Haftrichter verantworten", so Marxsen. Da keine Haftgründe vorlagen, wurde der 17-Jährige aus dem Gewahrsam der Polizei entlassen.

Keiner der Jungen hat waffenrechtliche Erlaubnis für Pistole

Der 58-jährige Taxifahrer wurde durch den Schlag mit der Pistole im Gesicht verletzt. Er wurde in einem Rettungswagen vor Ort behandelt. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei der Tatwaffe um eine Schreckschusswaffe. "Eine waffenrechtliche Erlaubnis für die Pistole hat keiner der Tatverdächtigen", so Marxsen. Die Ermittlungen dauern an.

Nun sucht die Polizei nach Zeugen, die Hinweise zum Überfall geben können oder im Zusammenhang mit der Tat Beobachtungen gemacht haben. Diese werden gebeten, sich unter der Rufnummer 040/4286-56789 oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.