Hamburg. Polizei fahndet nach einem Mercedesfahrer, der sich einer Kontrolle entzog – und durch ein äußerst riskantes Fahrmanöver auffiel.

Das sehen vermutlich nicht einmal die Hamburger Beamten der Kontrollgruppe Autoposer alle Tage: Ein Mercedesfahrer entzog sich ihrer Kontrolle und flüchtete in einer wahnwitzigen Weise, bei der er auch den Tod anderer Verkehrsteilnehmer in Kauf genommen hätte. Die Polizei war am Mittwochabend gegen 22.55 Uhr in der Hohen Straße im Stadtteil Harburg auf einen schwarzen Mercedes CL 63 AMG aufmerksam geworden, bei dem sie 560 PS vermuteten. Sie schalteten die Anhaltesignale ein, weil sie das Fahrzeug kontrollieren wollten.

Statt anzuhalten, trat der Fahrer auf das Gaspedal und raste über den Vinzensweg davon. Dabei störte er sich auch nicht an einer Ampel, die auf Rot stand. Der Mercedesfahrer fuhr auf der Bundesstraße 75 in nördliche Richtung. In einem Streckenabschnitt, in dem Tempo 60 erlaubt sind, erreichte er fast die vierfache Geschwindigkeit.

Raser konnte Mercedes nur mit Mühe kontrollieren

An der Anschlussstelle Wilhelmsburg Nord verließ der Fahrer die Bundesstraße, missachtete erneut eine rote Ampel. Nach einem U-Turn fuhr er wieder auf die B75, nun in Richtung Süden. Der Fahrer des Mercedes beschleunigte erneut stark und überholte andere Fahrzeuge rechts- und linksseitig sowie auf dem Standstreifen. An der Anschlusstelle Wilstorf verließ der Fahrer die Bundesstraße erneut und missachtete hier ungebremst und ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer das Rotlicht.

Die Polizei beobachtete mehrfach, wie der Flüchtende sein Fahrzeug offenbar nur mit großer Mühe auf der Straße halten konnte und mit quietschenden und qualmenden Reifen um Kurven oder andere Fahrzeuge fuhr. Er umfuhr auch zwei Polizeiabsperrungen, bevor er offenbar unter Ausnutzung der technisch höchstmöglichen Geschwindigkeit in Richtung Zentrum fuhr.

Da die Beamten das Fahrzeug im Bereich des Autobahndreiecks Norderelbe aus den Augen verloren, wurde der gesamte Verkehr auf der A255 aufgestoppt. Der Fahrer war aber nicht auffindbar. Eine Überprüfung der Kennzeichen ergab, dass diese als gestohlen gemeldet waren. Die Ermittler der Kontrollgruppe Autoposer bitten unter der Rufnummer 040/428 65 39 98 (tagsüber) oder unter 040 42865-3961 nun um Hinweise aus der Bevölkerung.