Hamburg. Auch im Hamburger Stadtgebiet machen sich Betrüger das Coronavirus zu Nutze: Die Polizei warnt insbesondere ältere Menschen vor Tätern, die auf diesem Weg Bargeld oder Wertgegenstände erbeuten.
Polizei warnt: Betrüger geben sich als Infizierte aus
Die Täter würden unter anderem eine abgewandelte Variante des "Enkeltricks" benutzen. Dabei geben sie sich am Telefon als erkrankte Angehörige aus, die sich in Quarantäne befinden und deshalb dringend Bargeld benötigen.
In anderen Fällen geben die Täter laut Polizei vor, mit dem Coronavirus infiziert zu sein und Geld für Medikamente und die Krankenhausbehandlung zu benötigen.
Täter geben sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus
Die Betrüger sollen sich an der Haustür auch schon als angebliche Mitarbeiter des Gesundheitsamts ausgegeben haben. Unter dem Vorwand, einen Corona-Test durchführen zu wollen, verschaffen sich Täter auf diese Weise Zugang zur Wohnung, um an Wertgegenstände und Bargeld zu gelangen. Teilweise sollen die Betrüger ihr Erscheinen im Vorwege auch telefonisch angekündigt haben.
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In anderen Bundesländern sollen solche Taten schon vermehrt aufgetreten sein, in Hamburg sind der Polizei bislang lediglich Einzelfälle bekannt geworden.
Mit diesen Maschen sollen die Betrüger im Internet aktiv sein:
- Über Fake-Shops werden Desinfektionsmittel, Mundschutzmasken, Thermometer und ähnliches angeboten, welche in Apotheken und Drogerien nicht oder nur schwer erhältlich sind. Die Ware wird bezahlt, jedoch nicht geliefert.
- Kriminelle versenden gefälschte E-Mails im Namen von Behörden oder offiziellen Organisationen, beispielsweise im Namen der WHO. Die Angeschriebenen werden aufgefordert, beigefügte Anhänge zu öffnen, etwas herunterzuladen oder Bitcoins für Betroffene zu spenden.
- In anderen betrügerischen E-Mails wird um Spenden für Angehörige von Corona-Opfern, überbelastetes medizinisches Personal oder für die Forschung eines Impfstoffs gebeten. Schon in der Betreffzeile stehen Appelle wie "Aufruf zur Spende für den Kampf gegen Corona!"
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Die Hamburger Polizei hat nun Hinweise und Tipps veröffentlicht, mit denen sich Menschen vor solchen Betrügern schützen können:
- Bereiten Sie sich gedanklich auf Anrufe, E-Mails und Besuche von Betrügern vor.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann.
- Seien Sie ebenfalls besonders misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
- Verifizieren Sie, was der Anrufer behauptet und beraten Sie sich mit Freunden oder Angehörigen. Rufen Sie die jeweiligen Personen unter den Ihnen bekannten Telefonnummern an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Der Besuch von Mitarbeitern des Gesundheitsamts oder medizinischen Personals ist nur dann richtig und echt, wenn Sie eine Testung selbst initiiert haben.
- Bitten Sie Nachbarn um Hilfe und lassen Sie unbekannte Besucher immer vor der geschlossenen Tür warten.
- Bewahren Sie Wertsachen und höhere Bargeldbeträge nicht zu Hause auf, sondern in einem Bankschließfach.
- Bei verdächtigen Anrufen gilt: Legen Sie einfach auf!
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