Hamburg. Ralf Martin Meyer schaffte 20 Anrufer in einer Stunde. Der Polizeipräsident ging auch dem Fall eines falschen Polizisten nach.

Ist das nicht? Ja er ist es. Eine Stunde lang hat der Hamburger Polizeipräsident Ralf Martin Meyer an Freitag seinen Schreibtisch im fünften Stock des Polizeipräsidiums gegen einen Platz in der Polizeieinsatzzentrale eingetauscht, an dem die Notrufe über die Telefonnummer 110 eingehen.

„Spannend“, sagt Meyer, der nach einer vorangegangenen Einweisung erstmals in seiner Karriere bei der Polizei in dieser Funktion im Einsatz war. Rund 20 Anrufer hat er in der Stunde angenommen. „Es waren viele Verkehrsunfälle dabei“, sagt Meyer. „Einige sogar mit Flucht.“

Hamburger Polizeipräsident arbeitete inkognito

Aber auch der Anruf wegen eines Ladendiebes, oder ein falscher Polizist, der eine alte Frau um ihr Erspartes bringen wollte, waren seine „Fälle“. Die Anrufer wussten natürlich nicht, wen sie da an der Strippe hatten. Der Polizeipräsident arbeitete im Rahmen der Kampagne „In Hamburg schaut man hin“ inkognito.

So ganz allein hat man ihn dabei nicht gelassen. An seiner Seite hatte er einen „Profi“ in Sachen 110-Anrufe, einen Hauptkommissar, der in führender Funktion in der Polizeieinsatzzentrale arbeitet.