Hamburg. Nur noch in 62 Prozent der Fälle in acht Minuten am Einsatzort. Feuerwehr macht Baustellen in Hamburg verantwortlich.

Die Feuerwehr in Hamburg schafft es nur noch in rund 62 Prozent der Fälle, das selbst gesteckte „Schutzziel“ zu erreichen. Ihm zufolge sollen mindestens zehn Feuerwehrleute innerhalb von acht Minuten bei einem Wohnungsbrand vor Ort sein. Nun ist der schlechteste Stand seit Einführung des „Schutzziels“ erreicht. Ein Grund soll laut Feuerwehrsprecher Martin Schneider der Verkehr sein. Staus und Baustellen machten es den Rettern in vielen Fällen unmöglich, innerhalb der vorgegebenen Zeit am Einsatzort zu sein.

Für die Feuerwehr ist es ein Dilemma. 2015 wurde das „Schutzziel“ basierend auf dem Fall eines „kritischen Wohnungsbrandes“ eingeführt. Dabei sehen sich die Einsatzkräfte mit einem Wohnungsbrand in der oberen Etage eines Mehrfamilienhauses konfrontiert, bei dem die Fluchtwege durch Rauch für die Bewohner versperrt sind. Zehn Mann, so die Berechnung, sollen nach acht Minuten am Brandort sein, um die Menschenrettung einzuleiten. Mindestens fünf weitere Feuerwehrleute sollten nach 13 Minuten vor Ort sein. Dann nämlich, so die Erfahrung, kann es zu einem „Flash-over“ kommen, der blitzschnellen Ausbreitung eines Brandes. Das sollen die zusätzlichen Kräfte verhindern.