Hamburg. Täter zwang Freundin des Opfers, sich auf den Boden zu legen und das Gesicht abzuwenden – dann zielte er auf den 36-Jährigen.

Im Hohenhorstpark an der Schöneberger Straße in Rahlstedt ist am späten Mittwochabend ein 36 Jahre alter Mann nach Polizeiangaben durch eine Schusswaffe verletzt worden. Eine Mordkommission hat noch in der Nacht die Ermittlungen übernommen. Nach dem versuchten Tötungsdelikt bittet die Polizei nun um Hinweise aus der Bevölkerung.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen ging der 36-Jährige gegen kurz vor 23.30 Uhr mit seiner Freundin durch die Grünanlage, die durch die Schöneberger Straße getrennt wird. "Als sie sich im Bereich des Gemeindezentrums 'Haus am See' befanden, kam ihnen eine männliche Person entgegen", sagte Polizeisprecher Daniel Ritterskamp am Donnerstag. Diese sprach den 36-Jährigen an, anschließend führten die beiden Männer ein Gespräch in albanischer Sprache.

Opfer schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr

Kurz darauf forderte der Täter die weibliche Begleitung des Mannes auf, sich auf den Boden zu legen und das Gesicht abzuwenden. "Daraufhin erfolgte ein Schuss, der den 36-Jährigen im Bereich der Schulter traf", sagte Polizeisprecher Ritterskamp. Der 36-Jährige schwebte zunächst in Lebensgefahr, konnte jedoch gerettet werden. Nach Abendblatt-Informationen soll eine Arterie verletzt worden sein.

Der Mann kam nach der Erstversorgung mit einem Rettungswagen und Notarztbegleitung in ein Krankenhaus. Ein Streifenwagen begleitete den Transport. Insgesamt waren mehr als 20 Peterwagen im Einsatz. Die Freundin des Mannes erlitt einen Schock.

Wohnhaus des Opfers stundenlang umstellt

Dem Schützen gelang nach der Tat die Flucht. "Die bisherigen Ermittlungen der Mordkommission führten nicht zur Aufklärung der Tat und deren Hintergründen", heißt es vonseiten der Polizei. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass sich die beiden Männer kennen.

Schwer bewaffnete Beamte gingen mit Schutzbekleidung, Maschinenpistolen und Schutzschildern zum nahegelegenen Wohnhaus des Opfers an der Steglitzer Straße und umstellten es stundenlang. Es bestand der Verdacht, der Täter könnte sich eventuell in der Wohnung aufhalten. Es wurden mehrere Personen befragt.

Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung

Beamte sperrten den Tatort großräumig ab und suchten mit Taschenlampen den Park nach Spuren ab. Auch ein Spengstoffhund kam zum Einsatz. Die Schöneberger Straße wurde für den Verkehr gesperrt. Der Einsatz dauerte bis in die Morgenstunden an.

Nun sucht die Polizei nach Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder Angaben zu den beteiligten Personen machen können. Diese werden gebeten, sich unter der Rufnummer 040/4286-56789 oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.