Hamburg. Trotz des Freispruchs bleibt das Verfahren für den Angeklagten, einen ehemaligen Vize-Chef einer Haspa-Filiale, nicht ohne Folgen.

Das Hamburger Land­gericht hat im Berufungsprozess einen früheren Haspa-Mitarbeiter überraschend freigesprochen. Das berichtet NDR 90,3. Die erste Instanz hatte den 44-Jährigen noch zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, weil er insgesamt 1,7 Millionen Euro veruntreut hatte.

Das Landgericht kam am Dienstag zu dem Schluss, dass der Mann spielsüchtig sei – und somit nicht schuldfähig. Damit widersprachen die Richter der Einschätzung der Staatsanwaltschaft, die eine Bewährungsstrafe verlangt und argumentiert hatte, der Angeklagte habe das Geschehen so weit unter Kontrolle gehabt, dass er Konten zum Zweck der Veruntreuung eröffnen konnte.