Rahlstedt. Durch den Tipp einer Mutter ist ein Drogenhändler aufgeflogen, der im Raum Rahlstedt im großen Stil Marihuana auch an Minderjährige verdealte. Die Frau war an der örtlichen Wache aufgetaucht und hatte angezeigt, dass ihr 14 Jahre alter, mittlerweile abhängiger Sohn Drogen von einem Mann bezog, von dem er nur den Spitznamen kannte. Die Spur führte zu Rahadgol Z., 21. Er hatte einen kleinen Rauschgiftring aufgezogen, bei dem seine zwölf und 14 Jahre alten Geschwister als Drogenkuriere und zwei 23 und 24 Jahre alte Männer als Verkäufer des Marihuanas fungierten.

Polizisten durchsuchten eine Wohnung am Nordlandweg, über die die Rauschgiftdeals abgewickelt wurden. Dabei konnten sie sich davon überzeugen, wie gut die Drogengeschäfte liefen. Während der Aktion klingelten immer wieder Konsumenten - teilweise schon mit Geld in der Hand - an der Tür. Rahadgol Z. wurde an anderer Stelle festgenommen. Die Polizei durchsuchte auch die Wohnung eines 37-Jährigen, der nach Erkenntnissen der Kripo Lieferant des 21-Jährigen ist. Die kleinen Kinder des Mannes öffneten den Beamten die Tür. Er selbst saß am Stubentisch und portionierte Drogen.

Rahadgol Z., der bei der Polizei bereits als Intensivtäter geführt wird, kam vor den Haftrichter. Er ist einschlägig bekannt. Wegen des 147-fachen Handels mit Drogen wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Das geschah nach dem Jugendstrafrecht, bei dem der erzieherische Charakter im Fordergrund steht.