Schadsoftware macht Computer häufig unbrauchbar. Nutzer werden unter anderem beschuldigt, Terroraktionen zu unterstützen.

Hamburg. Mehr als 1000 Hamburger sind in den vergangenen zwei Jahren Opfer von einer Schadsoftware geworden, die Computer "einfriert" und häufig unbrauchbar macht. Das sagte Steffen Hahn, Chef der Kripo-Dienststelle Cybercrime (Internetkriminalität).

Dabei tauchen Namen und Logos von unterschiedlichen Behörden und Verbänden - etwa der Bundespolizei - auf dem Computerbildschirm auf. Dann wird dem Computernutzer vorgeworfen, er würde Terroraktionen unterstützen, kinderpornografisches Material verbreiten oder Urheberrechtsverletzungen begangen zu haben. Zur Untermauerung werden angebliche Gesetzesvorschriften zitiert.

"Damit sollen die Opfer zur Zahlung von Geld erpresst werden", sagt Steffen Hahn, der dringend abrät, auf die Forderungen einzugehen. Das sei nichts anderes als digitale Erpressung. "Auch wenn versprochen wird, den Computer zu reparieren, bleibt das Gerät defekt oder infiziert." Hahn rät, den Computer zu einem Fachmann zu bringen, wenn Daten dringend gebraucht werden und Anleitungen, wie sie beispielsweise auf den Internetseiten bka-trojaner.de oder botfrei.de angeboten werden, fehlgeschlagen sind.

Nach Erkenntnissen der Kripo werden Computer auf drei Wegen infiziert: über Anlagen von Mails, über Webseiten und über Filme und Bilder auch aus seriösen Quellen.