Drei Monate nach dem Fund der Leichenteile am Höltigbaum. Auslöser war ein banaler Streit: Polizei verhaftet die Freundin des Sohnes

Rahlstedt. Drei Monate hat die Polizei in alle Richtungen ermittelt, Medien sprachen im Zusammenhang mit der Bluttat vom Höltigbaum bereits von einem "perfekten Verbrechen". Jetzt hat die Polizei aufgeklärt, wer Karl-Heinz K., 85, getötet und zerstückelt hat. Bei ihrer polizeilichen Vernehmung räumte Manuela M., 45, die Tat ein. Sie ist seit vielen Jahren mit Ralf K., 41, dem Sohn des Opfers, liiert.

Ermittler der Mordkommission verhafteten Manuela M. am Donnerstag in dem Einfamilienhaus von Familie K. in Rahlstedt. Dort hatte sie mit ihrem Partner, dem 85-Jährigen und dessen Ehefrau lange unter einem Dach gelebt. Offenbar war am 9. September 2012 ein Streit aus nichtigem Anlass total eskaliert, sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin. Als Manuela M. gerade die Spülmaschine ausräumte, habe der Senior sie erniedrigt und beschimpft. Dann erwürgte die 45-Jährige ihn, zerteilte die Leiche mit einer Säge und transportierte die Überreste in mehreren Koffern zum Naturschutzgebiet Höltigbaum. In dem Waldgebiet vergrub sie die Leichenteile an verschiedenen Stellen.

Spaziergänger hatten am 7. Oktober zunächst einen abgetrennten Arm entdeckt, später fanden Ermittler weitere Körperteile. Weil die Leiche bereits stark verwest war, konnte die Todesursache zunächst nicht ermittelt werden. Drei Tage später konnte der Tote anhand seiner Zähne als der am 16. September 2012 als vermisst gemeldete Karl-Heinz K. identifiziert werden.

Unter anderem brachten Zeugenaussagen die Fahnder der Mordkommission auf die Spur von Manuela M. Durch Gewalttaten ist die 45-Jährige bisher nicht aufgefallen. Strafrechtlich sei die gebürtige Rahdenerin (Nordrhein-Westfalen) aber bereits wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz in Erscheinung getreten, so die Polizei. Auf Antrag der Hamburger Staatsanwaltschaft kam die 45-Jährige am Donnerstag in Untersuchungshaft. Noch unklar ist, ob ihr Freund von dem Verbrechen wusste und sie gedeckt hat. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der Strafvereitelung.

Offenbar war Karl-Heinz K. ein unbequemer Mensch. So berichtete es Gerda K., die Witwe des pensionierten Busfahrers, dem Abendblatt. Demnach sei er ein "ziemlicher Tyrann" gewesen.