Die Besetzer protestierten mit der Aktion gegen hohe Mieten. Zehn Personen stiegen in das seit drei Jahren leerstehende Haus ein.

Horn. Die Polizei hat am Sonnabendnachmittag ein besetztes Haus an der Horner Landstraße geräumt. Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei hatte die Villa Behnke gegen 17 Uhr umstellt, nachdem zehn Personen in das seit mindestens drei Jahren leer stehende Wohnhaus eingestiegen waren. Mehr als 50 Sympathisanten warteten vor der Villa, die in den vergangenen Jahren schon mehrmals besetzt wurde.

Wie die Polizei mitteilte, wollten die zehn Besetzer "gegen den Mietenwahnsinn" in Hamburg und Leerstand von Wohnhäusern protestieren. Sie hatten Spruchbänder und Plakate dabei, auf denen Aussagen wie "Die Häuser denen, die drin wohnen" oder "Wir sind gekommen, um zu bleiben" standen.

Die Räumung der Villa lief weitgehend ohne Widerstand ab, festgenommen wurde laut Polizei niemand. Die städtische Wohnungsgesellschaft Saga, die die stadteigene Villa verwaltet, hatte Strafantrag gestellt.

Insbesondere im Zuge der Initiative "Recht auf Stadt" sind bereits mehrere Häuser besetzt worden. Bekanntestes Beispiel ist das Gängeviertel. Seit 2009 von Künstlern bewohnt, haben sich Besetzer und Stadt im September auf einen Sanierungsplan für das einst vom Abriss bedrohte historische Areal in der Innenstadt geeinigt.