Vier Männer überfielen die Penny-Filiale am Steinbeker Grenzdamm – darunter der ehemalige Filialleiter und dessen Bruder.

Billstedt. Zehn Monate nach einem Supermarktraub, den die Opfer nur aufgrund glücklicher Umstände unbeschadet überstanden, haben LKA-Ermittler die Täter ermittelt und vorläufig festgenommen. Bei den Vernehmungen erlebten sie eine Überraschung: Einer der vier Verdächtigen war der ehemalige Leiter der betroffenen Penny-Filiale am Steinbeker Grenzdamm. Auch sein tatbeteiligter Bruder war zum Zeitpunkt des Überfalls bei dem Konzern beschäftigt. Auch er leitete eine Filiale, ist nun wohl ebenfalls seinen Job los.

Am 3. September hatten sich, so ermittelten die Beamten, der einen Tag zuvor gekündigte Filialleiter Yasin K., 27, und sein Bruder Yalcin K., 25, gemeinsam mit ihren Komplizen Seven K., 22 - ebenfalls Ex-Penny-Mitarbeiter -, und Daniel F., 20, auf dem Dachboden des Supermarktes versteckt. Als die letzten Kunden gegen 22.10 Uhr den Laden verlassen hatten, stürmten die Täter ins Büro, in dem die vier noch anwesenden Mitarbeiter die Tageseinnahmen addierten. Die Täter drohten mit Pistolen, zwangen die Angestellten, sich auf den Boden zu legen. Einer der Täter fesselte die Opfer mit Klebeband und führte sie in den Kühlraum. Dort, so drohte er, werde er die Angestellten einschließen. Die Täter leerten den Tresor, rafften Zigaretten und Handys aus den Auslagen. Als einer der Mitarbeiter flehte, man möge ihn und seine Kollegen nicht im Tiefkühlraum einschließen, weil sie dort - bei minus 25 Grad - erfrieren würden, führten die Täter sie in den Kühlraum. Dort schlossen sie sie ein. Erst nach zwei Stunden konnten sich die Mitarbeiter befreien.

Die Kälte war indes nicht die einzige Gefahr: Weil die Täter in ihrem Versteck im Dachgeschoss eine Zigarette glimmen ließen, drohte der Supermarkt abzubrennen. Gegen die nicht einschlägig vorbestraften Täter wird wegen schweren Raubes ermittelt.