St. Pauli. Mit einer Schere hat ein 35-Jähriger in der Nacht zu Sonnabend auf seinen Nachbarn, 45, eingestochen, nachdem dieser ihn an der Wohnungstür niedergeschlagen hatte. Der 45-Jährige wurde schwer verletzt und schwebt in Lebensgefahr. Der 35 Jahre alte Punker wurde zunächst festgenommen. Nach seiner Vernehmung kam er jedoch wieder auf freien Fuß. Die Polizei geht davon aus, dass er sich in einer Notwehrsituation befand. Sie ermittelt wegen versuchter Tötung.

Wie der 35-Jährige gegenüber der Mordkommission aussagte, hatte er gegen 0.40 Uhr Geräusche auf dem Hausflur des Mehrfamilienhauses an der Gerhardstraße gehört. An der Wohnungstür "habe ihm der 45-Jährige sofort mit der Faust ins Gesicht geschlagen, und er sei daraufhin zu Boden gestürzt", sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin. "Er habe dann eine Schere gegriffen und in Richtung Schulter des Angreifers gestochen."

Die Schere traf jedoch nicht die Schulter, sondern den Brustkorb seines Nachbarn. Die Klingen verletzten die Lunge, der 45-Jährige kollabierte sofort. Fast eine halbe Stunde benötigten Rettungskräfte, um ihn zu reanimieren, bevor sie ihn in ein Krankenhaus transportierten. Warum der 45-Jährige auf seinen Nachbarn einschlug, ist noch ungeklärt.