Hamburg. Bei einem Großeinsatz gegen einen Bande von Autodieben hat die Polizei am frühen Dienstagmorgen neun Wohnungen in Hamburg und Schleswig-Holstein durchsucht. Vier Haupttäter im Alter von 23 bis 26 Jahren wurden verhaftet. Die insgesamt achtköpfige Gruppe soll seit Juli dieses Jahres eine Reihe von Luxuswagen mit einem Gesamtwert von mehreren Hunderttausend Euro gestohlen haben. Bei den Durchsuchungen wurden laut Polizei auch sieben scharfe Schusswaffen und Munition sichergestellt.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelten in dem Fall seit dem 5. Juli: In Osdorf waren von einem Grundstück ein Ferrari FF, ein Porsche Cayenne und ein Mercedes Geländewagen samt der Fahrzeugpapiere und Schlüssel entwendet worden. Die Ermittlungen führten schließlich zu der Bande, der in den folgenden Wochen vier weitere Diebstähle in Henstedt-Ulzburg, in Eidelstedt, Billstedt und Osdorf zugeordnet werden konnten. Dabei erbeuteten die Autodiebe zwei Wagen der Marke Seat, einen Porsche Boxster, einen Porsche Cayman, aber auch "Bargeld, Schmuck, Uhren und Unterhaltungselektronik", so eine Polizeisprecherin.

Die letzte Tat war am 30. September. Zwei Tage darauf holte die Polizei zum Gegenschlag aus: An den Durchsuchungen in Osdorf, Billstedt, St. Pauli, Neugraben-Fischbek, Hamm, Bahrenfeld und im schleswig-holsteinischen Schenefeld waren 60 Beamte und das Mobile Einsatzkommando (MEK) beteiligt. Die vier verhafteten Haupttäter, ein 26-jähriges Zwillingspaar aus Billstedt und die beiden 23 und 24 Jahre alten Männer aus Osdorf, machten bislang keine Aussagen. Sie kommen in U-Haft. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie die erbeuteten Wagen verkaufen wollten. Vier der insgesamt sechs gestohlenen Luxusautos sind bereits wieder zurück bei ihren Besitzern: Der Ferrari FF, der Porsche Cayenne, der Mercedes GLK und einer der beiden Seat wurden auf einem Grundstück in Osdorf entdeckt. Die anderen drei Wagen werden noch gesucht.