Bramfeld. Nach der Pfefferspray-Attacke in Bergedorf Mitte August sind gestern erneut Kinder durch Reizgas verletzt worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, sei das Gas - vermutlich handelte es sich um Pfefferspray - am Montagmorgen auf dem Hof der Ganztagsschule Hegholt in Bramfeld versprüht worden. 15 Schüler im Alter von elf Jahren sowie eine Lehrerin hätten über brennende Augen und Reizungen der Atemwege geklagt. Sie seien vorsichtshalber in die Asklepios-Kliniken in Altona und Wandsbek sowie ins Kinderkrankenhaus Wilhelmstift und ins UKE gebracht worden. Offenbar konnten aber alle Verletzten die Klinken im Laufe des Tages verlassen. Die Feuerwehr war um kurz vor elf Uhr alarmiert worden und mit 50 Mann ausgerückt. Nach rund zwei Stunden war der Einsatz beendet.

Nach Ermittlungen der Polizei hatten ein 14 und ein 15 Jahre alter Schüler die Spraydose am Vormittag aus der Handtasche einer Mitschülerin, 15, gestohlen und das Gas dann auf dem Schulhof versprüht. Grundsätzlich dürfen Jugendliche ab 14 Jahren Reizgas zum Eigenschutz mit sich führen, sofern es in Deutschland zugelassen sei, sagte ein Polizeisprecher. Verboten sei es jedoch, so ein Spray mit in die Schule oder auch zu öffentlichen Veranstaltungen zu nehmen. Auf die jungen Verursacher kommen jetzt möglicherweise Schadenersatzforderungen und ein Gerichtsverfahren zu.

Bereits Mitte August hatten zwei 16 Jahre alte Schüler an der Stadtteilschule Bergedorf (Ladenbeker Weg) einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst, nachdem sie auf der Jungentoilette mit Pfefferspray vom Typ "NATO K.O. Fog" herumgesprüht hatten. 32 Schüler und vier Lehrer mussten daraufhin mit Atemwegsreizungen in Hamburger Krankenhäuser eingeliefert, die Schule mit 1500 Schülern geräumt werden. Rund 70 Feuerwehrleute und 30 Streifenwagenbesatzungen waren seinerzeit nach Bergedorf ausgerückt.