Lohbrügge. Die Polizei hat gegen die beiden Schüler, die den Reizgas-Alarm an der Stadtteilschule Bergedorf verursacht haben sollen, Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet. Die 15 und 16 Jahre alten Jungen stehen im Verdacht, für den Großeinsatz von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr am Mittwoch verantwortlich zu sein.

32 Schüler der 9. und 10. Klassen sowie vier Lehrer waren in Krankenhäuser eingeliefert worden, weil sie über Atemwegsreizungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit klagten. Ursache war ein Tierabwehrspray, das in der Jungentoilette versprüht worden war. Das ergaben Messungen der Feuerwehr und Ermittlungen der Polizei. Die beiden Jugendlichen hatten - das gaben sie inzwischen gegenüber der Polizei zu - das Reizgas in der Toilette versprüht. Sie erklärten den Ermittlern, dass sie das Pfefferspray gefunden hätten und neugierig gewesen seien, welche Wirkung es haben würde.

Nachdem sie in der Toilette auf den Sprühknopf drückten, hätten sie den Metallbehälter aus dem Fenster geworfen. Auf die beiden Schüler kommen Jugendgerichtsverfahren zu. Außerdem drohen vermutlich Schmerzensgeld- und Schadensersatzforderungen von Familien, deren Kinder nach dem Einatmen des Pfeffersprays behandelt werden mussten.

Insgesamt hatten 80 Opfer über gesundheitliche Beeinträchtigungen geklagt. Die 36 Schüler und Lehrer, die in Krankenhäuser gebracht worden waren, sind alle am Mittwoch wieder entlassen worden. Langfristige Gesundheitsschäden seien nicht zu erwarten, sagte ein Arzt.