Hamburg. Ein 31-jähriger Hamburger ist unter dem Verdacht, Kopf eines Rings von bundesweit agierenden Steuerbetrügern zu sein, festgenommen worden. Staatsanwaltschaft und Finanzbehörde hatten, wie jetzt bekannt wurde, bereits am 31. Juli 40 Büros und Wohnungen durchsucht und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

16 Verdächtige sollen laut Finanzbehörde in einem sogenannten Umsatzsteuerkarussell mit diversen Scheinfirmen 20 Millionen Euro Steuergeld hinterzogen haben. Die Verdächtigen handelten mit Edelmetallen. Die Ermittlungsbehörden werfen ihnen vor, die Steuerhinterziehung professionell aufgezogen und verschleiert zu haben. Zur Sicherung von Beweismitteln hatten 60 Polizisten und 130 Steuerfahnder Adressen der Beschuldigten in Hamburg, Berlin, München und Leipzig durchsucht. Dabei stellten sie neben Computern und Akten auch eine Schusswaffe, Drogen, mehrere Luxusfahrzeuge und insgesamt zwei Tonnen Silber sicher.

Insgesamt sicherten sie nach Behördenangaben Vermögenswerte im Gesamtwert von mehr als zwei Millionen Euro aus den Beständen der Verdächtigen. Der Hauptverdächtige ist ein Hamburger, über dessen Identität die Ermittlungsbehörden indes Stillschweigen bewahren. Wilhelm Möllers, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigte, dass Ermittlungsverfahren wegen bandenmäßiger Umsatzsteuerhinterziehung eingeleitet worden sind. Weitere Angaben machte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.