St. Pauli. Zwei Stunden lang standen die Räder der "Wilden Maus XXL" still, die Feuerwehr löste Großalarm aus: Auf dem Sommerdom hatte der Notfallmechanismus der gerade erst auf 600 Meter verlängerten Achterbahn (60 km/h schnell) gegriffen, nachdem ein Kettenhaken herausgesprungen war, sodass alle Wagen stoppten. Der Sicherheitsbeauftragte der "Wilden Maus XXL", Rusch Böttger, musste den Betrieb vorübergehend einstellen. Die Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon. "15 Minuten hat es gedauert, dann hatten wir alle Insassen befreit", sagt der 29-Jährige.

Erst danach sei die Feuerwehr gekommen. Die vier Erwachsenen und drei Kinder, die laut Böttger zum Zeitpunkt der Notabschaltung fuhren, habe er teilweise selbst aus den Gondeln geholt. "Andere mussten warten, bis sie in ihren Fahrzeugen zurück zum Ausstieg rollen konnten."

Das System mit der Notabschaltung habe genauso reagiert, wie es sein soll. Wenn die Bremsen nicht sofort greifen würden, könnte es passieren, dass Wagen unkontrolliert weiterrollen. "Das ist viel gefährlicher, als wenn sie anhalten", betont der 29-Jährige.

Böttger macht unter anderem die heißen Temperaturen für den Zwischenfall verantwortlich. "Wir mussten nachjustieren, die Kettenläufe besser einfetten", sagt er. Jetzt funktioniere wieder alles bestens. Trotzdem prüfte der TÜV die Wilde Maus, bevor die Wagen am Mittwoch um 21.30 Uhr wieder fahren durften. Ein TÜV-Sachverständiger stellte keine Mängel fest.

Als überzogen kritisiert Max Eberhard, Betreiber des Fahrgeschäfts, den Feuerwehreinsatz. Nachdem mehrere Zeugen den Notruf angerufen hatten, rückte die Feuerwehr vorsorglich mit 30 Beamten zum Dom aus. "Als die Feuerwehr eintraf, gab es schon keine Gefahr mehr. Ein Anruf beim Platzbetreiber hätte schon genügt", sagt Eberhard und ergänzt: "Meine Achterbahn ist sicher!"