Der Mann soll rund 80 Tonnen des Pestizids Nikotinsulfat aus China eingeführt und zuvor in das weniger gefährliche Mittel Alzogur umdeklariert haben.

Hamburg. Ein 67 Jahre alter Kaufmann, der tonnenweise verbotene und hochgiftige Pflanzenschutzmittel an Gartenbaubetriebe in Deutschland und Europa verkauft haben soll, muss sich vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage soll der Mann rund 80 Tonnen des Pestizids Nikotinsulfat aus China eingeführt und zuvor in das weniger gefährliche Mittel Alzogur umdeklariert, außerdem rund 2200 Liter des krebserregenden Insektizids Lindan an Betriebe in Ungarn und Dänemark verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Verstöße gegen das Chemikaliengesetz und das Markengesetz sowie Urkundenfälschung vor. Neben 13 Straftaten soll er 225 Ordnungswidrigkeiten begangen haben.

Im Falle eines Geständnisses stellte das Gericht eine Strafobergrenze von 18 Monaten in Aussicht. Zudem müsste der Angeklagte den Gegenwert des aus den illegalen Geschäften erworbenen Vermögens in Höhe von 400.000 Euro an die Staatskasse zahlen. Bei Durchsuchungen hatten die Ermittler rund 240.000 Euro und Vermögenswerte, darunter ein hochwertiges Auto und Wertpapiere, bei dem Angeklagten beschlagnahmt.