1200 Beamte hatten sich am Hachmannplatz, am Adolphsplatz und auf der Reeperbahn positioniert. Polizei gegenüber Protestlern in Überzahl.

Hamburg. Es sollte ein großer Protestzug mit Tausenden Teilnehmern durch die Hamburger Innenstadt werden. Gegen die Wohnungsnot , die Vertreibungspolitik und den Abriss der Esso-Häuser auf St. Pauli. 1200 Beamte hatten sich am Sonnabend am Hachmannplatz, am Adolphsplatz und auf der Reeperbahn positioniert. Damit war die Polizei gegenüber den Protestlern klar in der Überzahl. Nur rund 120 Anhänger der Bauwagengruppe Zomia kamen um 15 Uhr zur Versammlung vor dem Hauptbahnhof. Vor der Handelskammer am Rathaus folgten nur 130 Demonstranten dem Aufruf der Stadtteilinitiative "Flora bleibt", mit einem Laternenumzug gegen steigende Mieten mobil zu machen. An der Reeperbahn fanden sich am Abend rund 200 Personen ein - ebenfalls deutlich weniger als erwartet. Die Straßensperrung wurde daher einseitig aufgehoben. Die Beamten erlebten einen ruhigen Tag. "Es ist alles friedlich geblieben", bestätigte eine Sprecherin der Polizei.

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Von der für den Verkehr abgesperrten Mönckebergstraße profitierten am Sonnabendnachmittag die Besucher des Einkaufsbereichs. Eine riesige Menschenmenge verwandelte die Mönckebergstraße am späten Nachmittag in eine reine Fußgängerzone. Tausende Hamburger nutzten den letzten Sonnabend vor Weihnachten für den Geschenkekauf.

Die Sperrung der Mönckebergstraße sorgte am Sonnabend ebenso wenig für Verkehrsprobleme wie die zeitgleichen Sportveranstaltungen im Volkspark. "Großes Lob an die Zuschauer, die unserer Bitte gefolgt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist sind", sagte ein Polizeisprecher.