Ein Porsche blockierte die Garagenausfahrt - da sprangen bei dem 58-Jährigen die Sicherungen heraus. Der Mann rastete aus.

Hamburg. Eine Stunde blieben die Rolltore am 17. Juni unten, weil in der Tiefgarage an der ABC-Straße der Strom ausgefallen war. Als wieder alles funktionierte, kam Horst St. mit seinem Smart trotzdem nicht vom Fleck: Ein Porsche blockierte die Garagenausfahrt - da sprangen bei dem 58-Jährigen die Sicherungen heraus. Erst bepöbelte er die Porsche-Fahrerin, dann trat er ihr ins Gesäß. Sein Ausraster beschäftigte gestern das Amtsgericht Mitte.

Iris S., eine zierliche Blondine, 51 Jahre alt, war das Opfer der rüpelhaften Attacke. "Der Porsche gehörte meinem Chef. Als der Strom wieder funktionierte, sollte ich den Wagen für ihn von der Ausfahrt fahren", sagte die Zeugin gestern aus. Iris S. hatte noch nicht einmal das Auto erreicht, da schimpfte Horst St. schon los. "Er sagte ,typisch Frau, zu blöd zum Parken'." Als der Motor nicht ansprang, habe das den Mann nur noch mehr in Rage gebracht. Irgendwann habe sie zurückgeschrien. Reaktion von Horst St.: "Jetzt wird sie auch noch hysterisch, die blöde Kuh." Dann habe der Mann sie an den Handgelenken gepackt, ihr in den Hintern getreten und sie auf die Motorhaube des Porsche geschleudert. Dabei sei ihre Brille zu Bruch gegangen. Eine Woche hätten blaue Flecken ihre Arme verunziert.

Er sei "total sauer" gewesen, rechtfertigte sich Horst St. gestern. Erst die Warterei wegen des Stromausfalls, und dann sei die Frau auch noch in aller Gemütlichkeit zu dem Wagen geschlendert, da habe er seine Meinung eben "kundgetan", sagte er. "Ich hatte ein Treffen mit meinem Bruder vereinbart, der damals nur noch wenige Wochen zu leben hatte. Das war ein Termin, den ich unbedingt einhalten wollte."

Der Richter stellte das Verfahren gegen ein Schmerzensgeld von 500 Euro ein. Horst St.: "Es tut mir leid, dass alles so eskaliert ist."